SP-Landeshauptfrau kritisiert SP-Minister Stöger und Darabos für "Dilettantismus".
In einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Montag-Ausgabe) spricht sich die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller für eine einzige, österreichweite Krankenkasse aus: "Neun selbstständige Kassen der Länder - da würde das System skurriler statt besser. Wir sollten ein einziges Sozialversicherungssystem haben. Intelligent wäre eine einzige, österreichweite Krankenkasse mit gleichen Leistungen fürs gleiche Geld und einer möglichst bürgernahen Verwaltung auf Länderebene."
Kritik an Stöger
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, dass die Vorschläge von SP-Minister Alois Stöger für mehr Kontrolle der Spitäler und höheren Finanzdruck dabei umgesetzt werden, antwortet Burgstaller: "Ich habe dem Herrn Minister gesagt, dass mir das doch etwas zu kurz gefasst ist. Im Spitalsbereich kann man sinnvoll sparen, wenn man parallel dazu die niedergelassenen Fachärzte neu organisiert. Passiert das nicht aus einer Hand, werden wir nie erfolgreich sein."
Ebenfalls kritisch äußert sich Burgstaller zu den Heeres-Reformplänen von SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos: "Zuerst müssen alle Daten auf den Tisch - dann kann man eine Entscheidung treffen, die für eine Volksabstimmung geeignet ist. Da müssen SPÖ und ÖVP gemeinsam ein Gesetz vorschlagen. Dazu kommt: Der Zivildienst ist eine Säule unseres Sozialsystems geworden. Man kann den Zivildienst nicht fahrlässig aufs Spiel setzen."
Insgesamt ist die Landeshauptfrau mit dem Reformtempo beim Bundesheer höchst unzufrieden: "Die Heeresreform könnte viel rascher umgesetzt werden. Die Kasernenverkäufe etwa gehen zu langsam. Allein in der Stadt Salzburg betrifft es drei Kasernen. Ich höre schon wieder, das kann nicht verkauft werden, weil die billigeren Ersatzbauten vorher nicht leistbar sind. Ich halte es für problematisch, dass man da so lange herumdilettiert."