Bislang hat sich die katholische Kirche nicht zu der Rede der FPÖ-Politikerin Winter geäußert. Jetzt attackiert ÖVP-Obmann Busek Kardinal Schönborn.
Der frühere Vizekanzler und ÖVP-Obmann Erhard Busek kritisiert massiv das Schweigen der katholischen Kirche nach der Rede der Grazer FPÖ-Politikerin Susanne Winter. Sie hatte den Islam und seinen Gründer massiv attackiert. Dazu meint Busek gegenüber ÖSTERREICH: "Gerade die Kirche sollte sich klar äußern."
Das Interview mit ÖSTERREICH:
ÖSTERREICH: Der Staatsanwalt ermittelt gegen die Grazer FPÖ-Politikerin
Susanne Winter: Wie bewerten Sie die Aussagen von Frau Winter?
Erhard
Busek: Ich halte es für eine Katastrophe, europäische und globale Fragen im
Rahmen des Grazer Wahlkampfs auf diese Weise zu behandeln. Das ist
primitivster Populismus, der nicht in den Rahmen der Demokratie passt.
Fehlt ein Aufschrei der Kirchen?
Ich erwarte mir von den
christlichen Kirchen eine öffentliche Reaktion: Ein Statement für mehr
Verständnis, nicht nur für mehr Toleranz. Susanne Winter zeigt, dass sie
unglaublich primitiv ist.
Reicht Ihnen der Aufschrei, den es als erste Reaktion der Parteien gab?
Nein.
Von den politischen Parteien erwarte ich mir mehr. Aber ich erwarte mir
eigentlich einen Aufschrei und Kritiken von Religionsgemeinschaften, von
gläubigen Menschen mit Überzeugungen. So kann man miteinander nicht umgehen.