Radler sind empört über Hebein

City-Bike-Chaos: Ludwig greift durch

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Am Freitag rufen Radlobby und Co. zur Trauerfahrt für die City­bikes rund um den Ring auf.

Seit Wien 2008 mit dem Projekt Citybike den Markt für Leihräder revolutionierte, lief in der Hauptstadt eine beispiellose Erfolgsstory ab: Nach kurzer Zeit schaffte man eine Million Fahrten pro Jahr, im Oktober 2019 kam die Meldung, dass zehn Millionen Fahrten mit 33 Millionen Kilometern Streckenlänge absolviert wurden – weltweit wurde das Erfolgsmodell in 57 Me­tropolen kopiert.

Und dann platzten im heurigen Frühjahr wegen ein paar hunderttausend Euro die Vertragsverhandlungen zwischen Verkehrsstadträtin Hebein und der Werbefirma Gewista über die Weiterführung des Projekts.

Protestwelle gegen Abbau von 60 Verleihstationen

Das Aus. Mitten im Juli, also in der Fahrradhochsaison, baute die Gewista ihre 60 Verleihstationen, die vor allem in der City liegen, einfach ab, die Zahl der Leihräder wurde halbiert. Das einst so erfolgreiche Projekt ist an Hebeins Weigerung, mit der Gewista weiterzuverhandeln, gescheitert. Jetzt rollt eine Welle der Empörung durch Wien: Praktisch alle Radler-Organisationen von Raum für Wien bis zur Rad-Lobby rufen deshalb am Freitag um 17 Uhr zur Demo – am Friedrich-Schmidt-Platz startet eine „Trauerfahrt“ für das Citybike rund um den Ring.

Ludwig legt noch diese Woche eigenes Modell vor

Geduldsfaden gerissen. Bürgermeister Michael Ludwig ist mittlerweile ebenfalls der Geduldsfaden mit Hebeins verkehrspolitischer Geisterfahrt gerissen. Er arbeitet an einem eigenen Modell zur Rettung der City­bikes, das noch in dieser Woche präsentiert werden soll – und zwar ohne Hebeins Mitwirkung …(gaj)

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