Christian Kern ist für die Austrian Chinese Business Association tätig.
Business. Als Unternehmer ist Ex-Kanzler Christian Kern von der Coronakrise wirtschaftlich schwer betroffen. Er zeigte sich kritisch gegenüber Reisebeschränkungen und Lockdowns. In einer anderen Frage – das Regime in China und dessen Verantwortung bezüglich der Verbreitung des Coronavirus – zeigt er sich hingegen weit weniger kritisch. Im Gegenteil. Unlängst verteidigte er das Pekinger Regime sogar in einem Trend-Interview.
Zufall? Immerhin ist Kern Präsident der Austrian Chinese Business Association und damit als Lobbyist für just dieses Regime tätig. Der European China Business Council wurde vom Verein CEATEC (China Europe Association for Technology and Economic Cooperation) ins Leben gerufen, der wiederum sehr eng an die kommunistische Regierung in China angebunden ist. Kern gehört auch dem Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn an. Als Privatier sei „das sein gutes Recht“, sagt ein Vertrauter.
SPÖ verschnupft. In der SPÖ kommt es nicht allzu gut an, dass Kern sich zuletzt wieder politisch äußert. „Werner Faymann gibt keinerlei Interviews zur Politik“, meint ein Roter, der für dieses Modell weit mehr Sympathien hat. „Wenn Kern jetzt wieder die Politik bewertet und just auch noch China verteidigt, kann uns das wieder schaden“, fürchtet ein Sozialdemokrat, der schon Alfred Gusenbauer und dessen Lobbying-Jobs für „Despoten-Regime“ kritisch sah.
Isabelle Daniel