Ein Treffen von Kurz mit Israels Premier Netanjahu verlief äußerst harmonisch.
Jerusalem. „Sebastian, du bist ein echter Freund Israels, du hast eine mutige Rede zur Geschichte Österreichs gehalten und ein ganz wichtiges Vorbildzeichen gesetzt, indem du zur Klagemauer gegangen bist“, kam Benjamin Netanjahu gestern in Jerusalem gar nicht mehr aus dem Schwärmen. Der israelische Premier und der österreichische Kanzler aßen gestern in Netanjahus Amtssitz zusammen, und die Chemie zwischen den beiden Politikern war offenkundig äußerst gut. Daran kann offensichtlich auch die Regierungsbeteiligung der FPÖ nichts ändern.
Israel prüft Kontakte zu Außenministerin Kneissl
Im Gegenteil: Netanjahu verkündete sogar, dass er den Generalsekretär seines Außenamtes nach Wien zu einem Austausch mit dem österreichischen Generalsekretär schicken werde. Israel unterhält derzeit nur Beamtenkontakte zu FPÖ-Ministern.
Netanjahu prüft offenbar im Hintergrund, ob politische Kontakte zur parteiunabhängigen Außenministerin auf FPÖ-Ticket, Karin Kneissl, in Zukunft möglich wären. Kurz betonte vor Netanjahu, dass „wir gegen Antisemitismus eintreten“.
Dass Kurz am Sonntag die Klagemauer, die wichtigste religiöse Stätte im Judentum, besuchte, wurde von Netanjahu gewürdigt. Auch die Jerusalem Post lobte, dass er dort war. An der Klagemauer wollten Kinder Selfies mit Kurz und animierten ihn zum Horah-Tanzen – einem Freudentanz.