13.03.

Sogar Strache läuft vor Rosenkranz davon

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Seit den negativen Schlagzeilen zieht sich der FP-Chef zurück.

Ursprünglich hätte der Bundespräsidentschafts-Wahlkampf ihm jede Menge Publicity einbringen sollen. FP-Chef Heinz-Christian Strache wollte ihn als Test für die Wien-Wahl im Oktober nützen. Der Ober-Blaue hätte FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz permanent im Wahlkampf begleiten sollen. Seit Rosenkranz aber mit ihrer „eigenwilligen“ Position zur NS-Zeit in die negativen Schlagzeilen kam, ist alles anders.

Strache geht auf Distanz zur Rosenkranz-Kampagne
Der FP-Chef und seine Strategen haben ihre ursprüngliche Wahlkampfplanung völlig über Bord geworfen:

  • Strache hätte gemeinsam mit Rosenkranz von den Wahlplakaten lächeln sollen. Jetzt wird nur noch Rosenkranz affichiert.
  • Statt mehrere Wellen an Plakatsujets in den Wahlkampf zu werfen, wird sich die FPÖ auf eine einzige Plakatreihe mit Rosenkranz beschränken.
  • Das Budget, das ursprünglich bis zu vier Millionen Euro ausgemacht hätte, wird nun – ÖSTERREICH berichtete – auf 1,5 Mio. Euro beschränkt.
  • Zudem wird Strache nicht, wie vorgesehen, mit Rosenkranz quer durch Österreich tingeln.

Strache konzentriert sich nun voll auf die Wien-Wahl
Eigentlich wollte Strache auch hier Vorbild Jörg Haider imitieren. Dieser hatte oftmals formale Spitzenkandidaten aufgestellt, dann aber stets selbst als Hauptdarsteller agiert.

Strache wird Rosenkranz nun nur noch bei den Wahlauftakten – ab Ende März – und Wahlkampfabschlußveranstaltungen begleiten. Offiziell wird sich Strache, der Rosenkranz ohnehin nie innig verbunden war, natürlich nicht von Rosenkranz distanzieren können. Hinter den Kulissen ist er freilich längst auf Distanz gegangen. „Barbara wollte unbedingt antreten. Jetzt ist es allein ihr Kampf. Wenn sie gut abschneidet, umso besser. Wenn sie schlecht liegt, ist es allein ihre Niederlage“, erklärt ein FP-Spitzenmann die neue Strache-Strategie.

„Strache, der sich voll auf die Wien-Wahl im Herbst konzentriert, will sich nicht durch „Rosenkranz anpatzen lassen“, erklärt ein Blauer. Zudem kratze sie am angepeilten „jungen, dynamischen Image“ Straches. Er will sich im Wien-Wahlkampf moderater geben, um auch frustrierte Bürgerliche anzusprechen. Eine Zielgruppe, bei der Rosenkranz und ihre Geister der Vergangenheit gar nicht ankommen. Ob die Wähler Strache diese „Distanzierung“ wohl abkaufen werden?

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