Partei-Feinde

Darabos: Asyl-Aufstand 
gegen Klug

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Bis zu 400 Flüchtlinge sollen in burgenländische Kaserne.

Wien. Feind, Todfeind, Parteifreund: Die alte Weisheit scheint auf Ex-Verteidigungsminister Darabos und seinen Nachfolger Gerald Klug (beide SPÖ) zuzutreffen. Stein des Anstoßes: Bruckneudorf im Burgenland. Auf dem Truppenübungsplatz will das Innenministerium bis zu 400 Asylwerber unterbringen – in Containern. Im Sommer hatte Klug das Objekt mit 14 weiteren Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) angeboten. Die greift im Rahmen des Durchgriffsrechts zu, weil das Burgenland die Asylquote verfehlt.

Schon 1990 gab es in Bruckneudorf »Bröseln«

Das ruft Darabos auf den Plan. Der Ex-Heereschef ist Asyllandesrat und tobt: Klug hätte ihn vorher informieren sollen. Doch der Nachfolger lässt ausrichten: Das hätte das Innenministerium tun müssen. Dieses sei ja auch für die Auswahl des Standortes verantwortlich.

Demo

In Bruckneudorf brodelt es: Bürgermeister Gerhard Dreisz­ker (SPÖ) betont, er habe 30 bis 35 Plätze angeboten, man habe ihn nicht angehört. Für Donnerstagabend war eine Demo angesagt.

Bruckneudorf hatte schon einmal eine Asyldebatte: 1990 sollten in Kaisersteinbruch rumänische Jugendliche unterkommen. Der Aufruhr war enorm, der Plan wurde fallen gelassen. (gü)

Darabos: ›Ich bin von Gerald Klug enttäuscht‹

ÖSTERREICH: Warum wehren Sie sich gegen Flüchtlinge in Bruckneudorf?

Norbert darabos: Ich bin von Gerald Klug schon enttäuscht. Ich war selbst Minister, und es wäre selbstverständlich gewesen, dass der Regierungspolitiker den zuständigen Landesrat – also in diesem Fall mich – informiert, wenn so eine große Zahl von Flüchtlingen an einen Ort kommen sollen.

ÖSTERREICH: Das Burgenland erfüllt die Quote nicht.

Darabos: Wir liegen im Mittelfeld. Im Sommer hatten wir die 100 Prozent – allerdings ist der Zustrom in den letzen Monaten zu stark gewesen. Und trotzdem wollen wir Asylwerber nur in kleinen Quartieren unterbringen. (gü)

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