Nach dem JJ-Aufreger packt eine jüdische Künstlerin jetzt im ORF aus - SO denkt sie über seine Schock-Sager, dass Israel aus dem ESC ausgeschlossen werden sollte.
Der Künstler, der uns vor einigen Tagen den Eurovision Song Contest-Sieg brachte und landesweit gefeiert wurde, schockte heute mit Aussagen bezüglich eines Ausschlusses von Israel aus dem Wettbewerb.
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Trotz seiner Aussagen bezog der ESC-Sieger noch einmal Stellung zu dem PR-Chaos: "Obwohl ich die israelische Regierung kritisiere, verurteile ich jegliche Form von Gewalt gegen Zivilisten überall auf der Welt - sei es gegen Israelis oder Palästinenser."
Boykott sei nie "eine gute Entscheidung"
Sashi Turkof, ehemalige Präsidentin der Jüdischen Österreichischen HochschülerInnen äußerte sich in der ZIB2 im Interview mit Margit Laufer zu dem Skandal: "Ich glaube, Stimmen von Kunst und Kultur so generell zu boykottieren, ist nie eine gute Entscheidung, weil das meistens die Stimmen sind, die die kritischsten Stimmen ihrer eigenen Regierung gegenüber sind."
Es sei beim ESC "nicht zielführend", weil dieser von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten getragen werde. "Israel vom ESC auszuschließen würde bedeuten, auch diese öffentlich-rechtliche Stimme in Israel auszuschließen", so Turkof.
Kulturbubble sei "Hotspot" für Antisemitismus
Moderatorin Laufer fragte, weshalb gerade die Kunst- und Kulturszene so wirke, als ob sie eine antisemitische Einstellung vertrete. Das liege an mehreren Gründen, so Turkof. Die Kulturbubble sei ein "Hotspot" für Antisemitismus, weil Kunstuniversitäten sich als links und progressiv verstehen würden, ein Konflikt wie der in Nahost sei da eine Möglichkeit, "sich sehr schnell ohne viel nachzudenken, ohne sich sehr tief damit auseinandersetzen zu müssen, sich positionieren zu können".
Abschließend gefragt, wie sie in die Zukunft blicke, erwiderte Turkof: "Es sind sehr, sehr schwierige Zeiten für eine hoffnungsvolle Zukunft." Doch sie glaube an einen Deal, und, dass Frieden kommen werde. Da sei allerdings nur ohne den Hamas und ohne Ministerpräsident Netanjahu möglich.