Für die heurige Nationalratswahl ist der Themen-Mix auf den Kopf gestellt.
Wien. 2017 hatten es
ÖVP und FPÖ vergleichsweise einfach: Flüchtlinge, Flüchtlinge, Flüchtlinge – entscheidend war nur, wer die Asyl-Härte besser über die Rampe bringt. Kurz ist es mit moderaten Tönen deutlich besser gelungen als der FPÖ, was ihm den Wahlsieg brachte.
Und diesmal? Das Bild hat sich doch gewandelt, wie die brandaktuelle ÖSTERREICH-Umfrage von Research Affairs (504 Online-Interviews vom 18. bis 24. Juli, maximale Schwankungsbreite 4,5 %) zeigt.
Die Topthemen. Tatsächlich ist das Ausländerthema noch da, aber andere Forderungen haben es an der Spitze längst abgelöst. Top ist die „Erhaltung des Gesundheitssystems“, angefeuert von der umstrittenen Kassenreform und der Pflegedebatte. Gerechtere Einkommen (und Steuerreform) sind angesichts der seit Jahren stagnierenden Löhne ebenfalls Thema, gefolgt vom Dauerbrenner Bildung. Gleich dahinter das „leistbare Wohnen“ – klar, angesichts der explodierenden Mieten.
Welches Thema ist wichtig für Wahl-Entscheidung?
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Erst auf Platz 5 die „Innere Sicherheit“ – und „Migration, Asyl“ erst Nummer 11. Sehr wohl unter den Top 10 spielt hingegen der Klimaschutz mit – 90 % halten ihn für wichtig bzw. sehr wichtig.
Die Parteien haben längst reagiert: Die ÖVP versucht, die neuen Themen flugs zu besetzen, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Pflegepaket, Klimaschutz – alles da im türkisen Bauchladen. Zuletzt verlangte Kurz sogar „Löhne, von denen man leben kann“ – das hörte man bisher nur von der SPÖ.
Die müht sich, weil Kurz ihre traditionellen Themen bereits besetzt hat. Die FPÖ wieder bleibt auf dem Ausländerthema beinhart drauf – ihre Klientel schätzt das. Die Grünen indes leben sehr gut von ihrer Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz.
Gute Stimmung für ÖVP und Grüne
„Welche Partei wählen Sie?“ (Research Affairs, 504 Online-Interviews vom 18. bis 24. Juli, maximale Schwankung 4,5 %, Vergleich zur Vorwoche.)
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Wie ist die Stimmung in den Parteien
Wer hätte das gedacht: Die Stimmung für die Grünen ist derart gut, dass sie hier bereits um Platz 1 mitspielen.
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