Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer will nach seinem Sager im Landtag im Amt bleiben.
Wien, Innsbruck. Dornauer hatte im Landtag in Richtung der krankheitsbedingt abwesenden Landesrätin Gabriele Fischer gemeint: „Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen.“ Noch während der Sitzung hatte sich Dornauer für den sexistischen Ausspruch entschuldigt.
Trotzdem setzte es reihenweise Rücktrittsforderungen – die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner verbannte Dornauer aus dem Bundesparteipräsidium und -Vorstand. In diese Gremien hätte der kernige Tiroler, der im letzten Wahlkampf in einem Video schon mal oben ohne auftauchte, am Bundesparteitag in Wels nachnominiert werden sollen. In ÖSTERREICH kontert Dornauer: Er habe den Sager nicht sexistisch gemeint. Er werde geschäftsführender Parteichef bleiben – und am Landesparteitag im Februar kandidieren. Der Tiroler SPÖ-Landesparteivorstand will am 3. Dezember über seine Zukunft entscheiden. Dornauer will die Vertrauensfrage stellen. Er sieht die Partei hinter sich.
2. Chance. Allerdings könnte Dornauer Gegenwind von den SPÖ-Frauen entgegenwehen. Sie hatten auch seine Wahlkampfkampagne mit Kondomen („Du willst es ja auch“) verhindert. SPÖ-Vize Hans Peter Doskozil war in ÖSTERREICH dafür eingetreten, Dornauer in Tirol eine 2. Chance zu geben.
Dornauer über seinen MeToo-Sager: "War nicht sexistisch"
ÖSTERREICH: Ist Ihnen der Sager passiert?
Georg Dornauer: Ich habe auf einen Zwischenruf der LH-Vize Felipe reagiert: Sie meinte, die Landesrätin schaut mir eh vom Krankenbett aus zu. Darauf meine flapsige Replik. Mein Bild war Zipfelmütze, Fieberthermometer, krank, Bettdecke. Ich habe an nichts Sexistisches gedacht.
ÖSTERREICH: Die neue Parteichefin will Sie jetzt aber nicht in den Bundesgremien.
Dornauer: Das nehme ich zur Kenntnis. Ich unterstütze meine Pamela Rendi-Wagner. Es ist nicht fein, dass ich da ins Abseits komme, aber sie und Gabriele Heinisch-Hosek mussten sich am Parteitag einer Wahl stellen.
ÖSTERREICH: Aber Sie bleiben Chef der Tiroler SPÖ?
Dornauer: Ja, ich wurde zum gf. Vorsitzenden gewählt. Ein Rückzug ist kein Thema.
D. Knob