Umfrage

Drei Viertel unterstützen Kopftuch-Verbot für Mädchen

Knapp drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher sind für ein Kopftuch-Verbot für Mädchen an Schulen. 70 Prozent finden, dass die Integration nicht gut funktioniert.

74 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unterstützen das Regierungsvorhaben, ein Kopftuch-Verbot für Mädchen unter 14 Jahren an Schulen einzuführen. Gleichzeitig finden 70 Prozent, dass die Integration nicht gut funktioniert. Für das Gelingen der Integration sehen allerdings 61 Prozent eher die Zuwanderinnen und Zuwanderer in der Pflicht als die Einheimischen (39 Prozent). Das geht aus dem neuen Integrationsbarometer im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) hervor. 1.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden hierfür befragt.

Vor allem mangelnde Deutschkenntnisse sehen viele (59 Prozent) als „sehr großes Problem“ im Zusammenleben. Dementsprechend sind auch 88 Prozent sehr oder eher dafür, dass Flüchtlinge innerhalb einer bestimmten Frist Deutsch-Grundkenntnisse erlernen müssen und sonst sanktioniert werden. Zudem sollen sich Zuwanderinnen und Zuwanderer - diese Meinung vertreten ebenso 88 Prozent der Befragten - an die österreichische Kultur anpassen.

Fast 50 Prozent fühlen sich weniger sicher

Weitere Herausforderungen im Zusammenleben sehen die Befragten in der Einstellung gegenüber Frauen (56 Prozent), dem politischen Islam (56 Prozent) sowie in einer erlebten Ausnützung des Sozialsystems (56 Prozent). Insgesamt empfinden 65 Prozent das Zusammenleben mit Flüchtlingen als eher oder sehr schlecht. Bei ukrainischen Kriegsvertriebenen zeigt sich hingegen ein anderes Bild. Hier empfinden „nur“ 32 Prozent das Zusammenleben als sehr oder eher schlecht, 54 Prozent halten es für eher oder sehr gut.

Auch das persönliche Sicherheitsgefühl der Österreicherinnen und Österreicher wurde abgefragt. Demnach fühlen sich 49 Prozent heute weniger sicher als vor einem Jahr. 44 Prozent nehmen keine Veränderung wahr, nur 6 Prozent fühlen sich eher oder deutlich sicherer.

80 Prozent für Familiennachzugs-Stopp

Das Aussetzen des Familiennachzugs wird von der Mehrheit der Befragten unterstützt. 56 Prozent sind dafür, den Nachzug möglichst lange auszusetzen, 24 Prozent wollen ihn so lange wie nötig pausieren und 9 Prozent sind gegen den Stopp.

Plakolm: „Menschen mit Nachdruck zur Integration bringen“

Integrationsministerin Claudia Plakolm sieht sich durch die Umfrage jedenfalls bestätigt: „Wer in Österreich leben will, muss Deutsch lernen, arbeiten und sich an unsere Regeln und Werte halten. Das sehen auch 9 von 10 Österreicherinnen und Österreicher so.“ Mit dem neuen Integrationsprogramm werde man das auch konsequent einfordern. „Wir werden die Menschen mit Nachdruck zur Integration bringen, notfalls auch mit Sanktionen“.

Studienautor Peter Hajek sieht auch positive Signale: „Das Zusammenleben im Arbeitsumfeld wird vielfach als gut erlebt. Die Befragten sehen sowohl Zuwanderer als auch Einheimische in der Verantwortung, denn den Menschen ist bei aller Skepsis bewusst, dass Integration auf Gegenseitigkeit beruht“.

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