Wirbel um Bild für SP-Manager

"Drozda-Gate": Die Bildnisse der Politiker

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Die 19.000-Euro-Leihgabe des Belvedere im Drozda-Büro sorg­te diese Woche für Wirbel.

Wien. Der Kärntner Künstler Kurt Kocherscheidt ist seit dieser Woche in aller Munde. Sein Bild Im Raum drinnen II hing bis Dienstag im Büro des Ex-Kulturministers und nunmehrigen SPÖ-Bundesgeschäftsführers Thomas Drozda. Erworben hat dieser das 19.000-Euro-Gemälde allerdings nicht – es handelte sich vielmehr um eine Leihgabe des Belvedere, also um Staatseigentum. So etwas ist zwar in der Republik Usus, gesetzlich vorgesehen ist es laut Rechnungshof allerdings nicht.

Zum Skandal wurde das deshalb, weil Drozda das Gemälde unerlaubterweise als SP-Manager in sein Büro in der Löwelstraße übersiedelte.

Drozda hat inzwischen „einen Fehler“ eingestanden und das Bild retourniert. Der Rote ist aber bei Weitem nicht der einzige Politiker, der seine vier Bürowände mit geliehener Kunst schmückt. ÖSTERREICH hat sich umgehört:

  • Gernot Blümel. Drozdas Nachfolger (VP) im Kulturministerium lieh sich aus dem Mumok die Lichtinstallation Beyond Words von Brigitte Kowanz und aus dem Leopold Museum Weiblicher Rückenakt von Koloman Moser.
  • Margarete Schramböck. Das Werk Strange Trees von Alice Mavrogordato ziert die Bürowände der VP-Wirtschaftsministerin. Es handelt sich um eine Leihgabe der Artothek, die – anders als heimische Museen – tatsächlich Anlaufstelle für Ausstattung von Bundesstellen mit Kunst ist.
  • Karin Kneissl. Die Außenministerin setzt auf Historisches, geliehen vom Kunsthistorischen Museum: konkret Por­träts von Maria Theresia, ihrem Mann und ihren Eltern.
  • Heinz-Christian Strache. Martialisch die Kunst im Büro des FP-Vizekanzlers. Da hängt etwa die Schlacht bei Aspern (Johann Peter Krafft, 1809), eine Leihgabe des Heeresgeschichtlichen Museums.
  • Beate Hartinger-Klein. Auch die FPÖ-Sozialministerin „shoppte“ in der Artothek: zwei Gemälde und eine Skulptur.
  • Sebastian Kurz. Er hat sich nichts ausgeborgt. Das Bild von Olaf Osten, das das Kreisky-Zimmer ziert, hat der Kanzler selbst erworben.

© oe24

Drozda musste sich diese Woche übrigens noch an anderer Front verteidigen: Wieder ist ein Bild von ihm mit Luxusuhr aufgetaucht: diesmal eine 7.000-Euro-Rolex. Er stieg wohl nach Wirbel um seine 45.000 Euro teure Patek Philippe auf ein „billigeres“ Modell um.

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