Südtirols LH Durnwalder und BK Faymann besprachen Top-Themen.
Beim Antrittsbesuch des Südtiroler Landeshauptmannes Luis Durnwalder (SVP) bei Bundeskanzler Werner Faymann (S) standen erwartungsgemäß die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen Südtirol und Österreich im Vordergrund. Faymann betonte die starke Bindung, die zwischen den beiden Nachbarn bestehe und erinnerte an die engen Wirtschaftsbeziehungen.
Exporte
So betrugen 2008 die Exporte von Österreich nach
Südtirol insgesamt 1,1 Mrd. Euro. Südtirol nehme circa 10 Prozent des
österreichischen Exports nach Italien ab und habe damit ein Exportvolumen,
das gleich groß wie jenes von Japan sei, so der Bundeskanzler.
Wirtschaftswachstum
Durnwalder betonte, dass für Südtirol die
Autonomie auch wirtschaftlich ein Erfolg sei. Trotz der herrschenden
kritischen Wirtschaftskrise habe Südtirol derzeit eine Arbeitslosenrate von
nur 2,6 Prozent und rechne trotz schwieriger Rahmenbedingungen für 2009 mit
einem Wirtschaftswachstum von immerhin noch 1,4 Prozent.
Anerkennung von Studientiteln
Ein weiteres zentrales Thema der
Aussprache zwischen Faymann und Durnwalder war die Anerkennung
österreichischer Studientitel in Italien. "Wir wollen, dass auch
weiterhin viele junge Südtiroler in Österreich studieren, deshalb muss dafür
gesorgt werden, dass deren Studientitel in Italien auch die nötige
Anerkennung finden", erklärte Durnwalder.
Brennerbasistunnel
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war
der Brennerbasistunnel. Landeshauptmann Durnwalder bedankte sich bei
Infrastrukturministerin Doris Bures (S) für ihren jüngsten Besuch in Italien
und betonte, dass es nun entscheidend sei, die Finanzierung zu
konkretisieren, um das Projekt umzusetzen. Auch Faymann bestätigte, dass der
Brennerbasistunnel im gleichen Maß für Österreich und Südtirol Priorität
habe und er an einer raschen Verwirklichung sehr interessiert sei.
Gemeinsames Lobbying
"Ein klares Bekenntnis zum Bau des
Brennerbasistunnels" - auf diese Formel konnte auch das Gespräch Durnwalders
mit Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll (V) gebracht werden.
"Wir haben ein großes Interesse daran, das Thema Brennerbasistunnel ordentlich weiterzuentwickeln, und zwar gemeinsam mit Italien", betonte Pröll nach dem Treffen. Die Absprache mit Italien und das gemeinsame Lobbying in Brüssel seien schon allein deshalb notwendig, weil weder Österreich alleine noch gemeinsam nur mit Italien imstande sei, den Bau des Tunnels zu schultern.