Die Durchsuchung des Forsthauses steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die deutsche rechtsextreme Gruppierung "Sächsische Separatisten".
In einem Forsthaus in Langenlois, in dem der FPÖ-Politiker Rene Schimanek zum Zeitpunkt der Razzia seinen Hauptwohnsitz hatte, haben Verfassungsschützer Munition und NS-Memorabilia entdeckt, wie die "ZiB" berichtet. Schimanek ist nicht nur Stadtrat in Langenlois, sondern leitet auch das Büro von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ).
Verbindungen zu rechtsextremer Gruppierung
Die Durchsuchung des Forsthauses steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die deutsche rechtsextreme Gruppierung "Sächsische Separatisten". Im November wurden bei einer Razzia mehrere Personen festgenommen, darunter auch die mutmaßlichen Mitgründer Jörg und Jörn S. – sie seien offenbar Neffen von Rene Schimanek. Laut Berichten diente das Forsthaus als geplanter Rückzugsort der Gruppierung nach einem geplanten Umsturz.
Haus mit FPÖ-Vergangenheit
Das Forsthaus gehört der Stadtgemeinde Langenlois und werde bereits seit den 1970er Jahren an die Familie Schimanek vermietet. Hauptmieter war der kürzlich verstorbene frühere niederösterreichische FPÖ-Chef Hans Jörg Schimanek senior.
Ermittlungen gegen Schimanek
Der Verfassungsschutz führte in dem Forsthaus eine Hausdurchsuchung durch, unterstützend für die deutschen Sicherheitsbehörden, wie der "ORF" berichtet. Daraus ergaben sich laut "ZiB" eigene Ermittlungen, die aktuell noch laufen. Schimanek bestätigte gegenüber der "ZiB" Ermittlungen gegen ihn. Er habe eine Sicherstellungsliste zugestellt bekommen. Er sagt, dass er bereits seit 2002 bei seiner Frau lebe und das Forsthaus lediglich für Besuche genutzt habe.
Die Ermittlungen dauern an.
Grüne und SPÖ fordern Suspendierung von Rosenkranz-Mitarbeiter
Nach dem Bekanntwerden von Ermittlungen gegen einen hochrangigen Mitarbeiter von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) wegen angeblicher Verbindungen zu einer rechtsextremen deutschen Gruppierung haben Grüne und SPÖ dessen Suspendierung gefordert. Es sei inakzeptabel, dass er weiter im Büro des Präsidenten arbeite.
Es gebe den begründeten Verdacht, dass "der rechtsextreme Arm gewaltbereiter Neonazis" direkt in die Chefetage unserer Parlamentsführung hineinreiche, sagte Lukas Hammer, Rechtsextremismus-Sprecher der Grünen, in einer Aussendung: "Da müssen bei allen Demokratinnen und Demokraten die Alarmzeichen auf Rot stehen, das ist absolut inakzeptabel und es kann nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden." Hammer forderte die "sofortige Suspendierung" des Mitarbeiters durch Rosenkranz.
SPÖ: "Inakzeptabel"
Selbiges verlangte die SPÖ am Samstag in einer Aussendung: "Es ist inakzeptabel, dass ein offenbar hochrangiger Mitarbeiter des Nationalratspräsidenten, gegen den offenbar Ermittlungen laufen, in Zusammenhang mit Nazi-Devotionalien und Munition, weiter im Büro des Präsidenten beschäftigt ist", betonte die rote Abgeordnete Sabine Schatz. Dieser sei jedenfalls bis zur Klärung der Vorwürfe und Vorliegen von Ermittlungsergebnissen zu suspendieren. Die SPÖ erwartet von Nationalratspräsident Rosenkranz hier rasches Einschreiten.
Das Büro des Nationalratspräsidenten war am Samstag für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.