Faymanns Zukunft

EU-Job nach Auszeit

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Wie Faymann seine letzten ­Tage im Kanzleramt verbringt. Was die Zukunft bringt.

Bis zur Angelobung des neuen Bundeskanzlers kommt Werner Faymann noch ins Kanzleramt. Die Stimmung dort ist gedrückt. Die Mitarbeiter, die rund um die Uhr gearbeitet haben, waren vom plötzlichen Aus ebenso überrumpelt wie die Parteigranden.

Nach Rücktritt: Abendessen bei Ostermayers


Faymann selbst wollte am Abend des Rücktritts nur eine Runde seiner engsten Freunde um sich versammeln. Gemeinsam mit Ehefrau Martina und der engsten Vertrauten Doris Bures besuchte er Josef Ostermayer und dessen Frau.

Am Tag eins nach dem Rücktritt kam Faymann nur für einige Stunden ins Büro. Er beantwortete die zahlreichen SMS und E-Mails, die zu seinem Abschied eingegangen waren. Der Ex-Kanzler telefonierte unter anderem mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, zu der er zuletzt aufgrund der Flüchtlingsfrage ein schwieriges Verhältnis hatte.

Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die sozialdemokratischen Regierungskollegen Matteo Renzi (Italien) und Stefan Löfven (Schweden) hatten Glückwünsche für die Zukunft geschickt.

Da das „Abschiedsessen“ bei Bundespräsident Heinz Fischer am Montag äußerst kurz ausgefallen war, ist der Ex-Kanzler noch einmal zu einer Verabschiedung eingeladen. Beim wöchentlichen Ministerrat am Dienstag schaute er nicht mehr vorbei. Die Regierungsgeschäfte hat ja vorübergehend ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner inne.

Tochter freut sich auf die Auszeit mit der Familie

Beruflich will Faymann nach einer zweimonatigen Auszeit, auf die sich Tochter Flora freut, nach Brüssel: „Lust, auf europäischer Ebene aktiv zu werden, hätte ich schon“, sagte er im ÖSTERREICH-Interview. Ein Insider: „Faymann ist europaweit bestens vernetzt und kann das.“ Für ein konkretes Angebot ist es aber noch zu früh.

(knd)

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