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Nächster Casinos-Skandal

150.000 Euro für 4 Stunden Arbeit pro Woche

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14-mal 10.714 Euro brutto im Monat – für sehr, sehr wenig ­Arbeit: der nächste Bezüge-Skandal bei der Casinos AG.

Wien. Was für eine Provokation für alle Miteigentümer der Casinos AG, für alle österreichischen Steuerzahler: Laut Vertrag, der ÖSTERREICH vorliegt, sollte der ÖVP-nahe Ex-Casinos-Boss Karl Stoss (64) nach seinem Pensionsantritt ab 1. Juli 2017 auch noch eine Konsulententätigkeit für die Casinos AG übernehmen. Beginn: 1. 1. 2018. Die Vergütung: 150.000 Euro brutto pro Jahr. Für (Zitat) „ein Zeitvolumen, das 10 Prozent einer Vollzeittätigkeit nicht überschreiten soll“, also für maximal 4 Wochenstunden oder 16 Arbeitsstunden im Monat.
 
150.000 Euro für 4 Stunden Arbeit pro Woche
© oe24
× 150.000 Euro für 4 Stunden Arbeit pro Woche
 

Beratervertrag zusätzlich zur 550.000-Euro-Pension

Geldregen. Diese 150.000 Euro wären schon nicht übel, doch Stoss soll laut nie dementierten Medienberichten auch eine jährliche Betriebspension von 550.000 Euro brutto sowie eine ASVG-­Pension beziehen. Mit dem Konsulentenvertrag wären dem Ex-Casinos-Chef somit 700.000 Euro im Jahr überwiesen worden. Im Ruhestand . . .
 
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Luxuslimousine. Kleine Nettigkeiten hätten noch zusätzlich die Härte des Pensionsantritts mildern sollen: Ein neuer Dienstwagen (Mercedes GLE 350d AMG um 90.999 Euro, wie Medien bereits berichtet haben) mit einem Chauffeur sowie ein eigenes Büro plus „Infrastruktur“. Unterschrieben hat diesen Jackpot-Vertrag laut einer kaum lesbaren Signatur ein gewisser „Roth ...“ am 18. Mai 2017 (Anm.: Casinos-Aufsichtsratschef ist Walter Rothensteiner.)
 
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Trotz Notbremse:
 214.000 € für 6 Monate

Entschädigung. Allerdings wurde die Konsulententätigkeit von Stoss für die Casinos AG schon am 30. Juni 2018 mit einer „Aufhebungsvereinbarung“ wieder beendet.
 
96 Arbeitsstunden. Auch der Inhalt dieses zweiten Papiers könnte die Blutdruckwerte der Steuerzahler gefährlich ansteigen lassen: Für die Beendigung seiner nur sechs Monate dauernden Konsulententätigkeit bekam Karl Stoss zu den bereits erhaltenen 64.000 Euro noch eine „einmalige Pauschalentschädigung“ in der Höhe der Jahresgage von 150.000 Euro.
 
Nach der Vereinbarung im Geheimvertrag von Stoss war das ein Stundenlohn von 2.232 Euro.
 
Richard Schmitt
 
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