Kärnten

Ex-FPÖ-Politiker rechnet mit FPK ab

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Pfeifenberger: Situation in Kärnten "erbärmlich und schrecklich."

Kärntens ehemaliger Landeshauptmannstellvertreter und Finanzreferent Karl Pfeifenberger hat am Donnerstag in Klagenfurt harsche Worte für die Zustände in Kärnten und im Speziellen bei den Freiheitlichen, denen auch er angehört hatte, gefunden. Die Situation sei "erbärmlich und schrecklich, man muss sich schön langsam schämen", sagte der Ex-Politiker bei einer Pressekonferenz. Pfeifenberger war seit seinem Ausscheiden aus der Politik 2005 kaum mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Nachdem am Donnerstag öffentlich wurde, dass er im Verdacht steht, sich Geld aus der Kärntner Hypo zugeschanzt zu haben, ging er zum Gegenangriff über.

Er wolle sich "nicht in die Reihe der Politiker stellen lassen, die sich alles erlauben", sagte Pfeifenberger. Als Politiker habe er immer korrekt gehandelt. "Ich habe auf die Landesverfassung einen Eid abgelegt", so Pfeifenberger. Für seine freiheitlichen Nachfolger in der Kärntner Landesregierung hatte er kein gutes Wort übrig: Sie seien "visionslos und führungsschwach." "Jeder sichert sich ab bis in die Unterhose, damit er vor der Wahl wieder auf die Liste kommt", so Pfeifenberger. Diverse Ermittlungen gegen ehemalige Kollegen wollte er allerdings nicht kommentieren. "Das werden die Gerichte erledigen." Fix ist für Pfeifenberger aber jedenfalls: "Ich lasse mich nicht in diese Reihe stellen." Aus der Partei ist er schon im Jahr 2008 ausgetreten.

Pfeifenberger zeigte sich überzeugt, dass das "Hypo-Schlamassel" unter seiner Ägide nie passiert wäre, schließlich sei er immer gegen den Verkauf der damaligen Landesbank eingetreten. Hingegen habe der inzwischen verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider die Hypo "schon immer" verkaufen wollen. "Er hat mir Tilo Berlin (späterer Hypo-Investor, Anm.) schon im Jahr 2000 ins Büro geschickt", erzählte Pfeifenberger. Berlin habe damals angeboten "seine Kompetenz" zur Verfügung zu stellen und "dass das auch für mich nicht so negativ wäre." "Diese Herrschaften sollten zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Pfeifenberger.

Hypo-Schlamassel
Auch für die Personalentscheidungen bei der Hypo nach dem Auffliegen der Swap-Affäre im Jahr 2006 fand Pfeifenberger heftige Worte. Der damalige Hypo-Chef Wolfgang Kulterer "wäre in meiner Ära sofort gegangen." Nachsatz: "Und ich hätte nach Kulterer einen gefunden, der die Bank gut führt und nicht einen, der sich bereichert."

Pfeifenberger erklärte zwar, dass er "keine Abrechnung" mit Jörg Haider machen wolle. Aber auch bei der Privatisierung der Bundeswohnungsgesellschaften (darunter die Buwog) und dem damit verknüpften Verzicht des Landes Kärnten auf sein Vorkaufsrecht für die ebenfalls im Paket enthaltene ESG Villach habe er eine konträre Meinung zu Haider vertreten. "Das war wirtschaftlich ein kompletter Blödsinn", sagte Pfeifenberger. Er habe den Deal aber nicht verhindern können, da Haider "den Buwog-Akt an sich gezogen hat."

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