Ein Vorschlag des Kärntner Alt-Landeshauptmanns Gerhard Dörfler sorgt derzeit für Aufsehen in Wien.
Der ehemalige Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ/FPK) schlägt vor, die bekannte Kärntner Straße in Wien zweisprachig zu beschriften – auf Deutsch und Slowenisch. Dies soll ein symbolischer Akt des "neuen Friedens" in Kärnten nach der Ortstafellösung von 2011 sein, die damals unter seiner Mitwirkung zustande kam. Dörfler will mit der Initiative ein Zeichen der Versöhnung setzen und einen Treffpunkt für Exil-Kärntner in der Hauptstadt schaffen.
Die Kärntner Straße ist wohl neben dem Graben und der Mariahilfer Straße die bekannteste Einkaufsstraße Wiens.
Alt-Landeshauptmann Dörfler sagt gegenüber "Kleine Zeitung": "Kärnten ist seit 2011 auch in der Ortstafelfrage befriedet. Es würde mich und viele andere freuen, wenn auch Wien diesen neuen Frieden feiern könnte." Er fügt zu seiner Idee hinzu: "Die vielen Exil-Kärntner, auch die Studenten, sollten sich dort dann treffen und Kärnten in neuen, ganz speziellen Emotionen zelebrieren."
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Die Idee entstand laut "Kleine Zeitung" in der "Skybar" des Kärntners Hans Schmid in Wien, wo ein Schild mit der Aufschrift "Kärnten – Carinzia – Koroška" hängt – eine Anspielung auf das bekannte "Nach Kärnten"-Schild an der Südautobahn.
Dörfler hat sich für Umsetzung Unterstützung geholt
Dörfler hat sich für die Umsetzung der zweisprachigen Kärntner Straße bereits Unterstützung geholt – unter anderem vom bekannten Kärntner Slowenen Marjan Sturm. Weitere prominente Unterstützer sollen folgen, die Meinungsbildung will Dörfler gemeinsam vorantreiben. Ein offizieller Brief an das Wiener Rathaus ist für den Herbst geplant.
Wenig Gegenliebe in Wien
In Wien stößt die Idee jedoch bisher auf wenig Gegenliebe. Das Büro von Bürgermeister Michael Ludwig erklärte, es liege noch kein Schreiben vor, und man sehe aktuell keinen Handlungsbedarf. Möglicherweise befürchte man in Wien eine Signalwirkung, die Forderungen weiterer Volksgruppen nach sich ziehen könnte, vermutet "Kleine Zeitung". Dörfler hält dagegen: Die Kärntner Slowenen hätten eine besondere historische Bedeutung für ganz Österreich.