Griechen-Krise

Faymann: "Kein Schuldenschnitt für Athen"

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Der Kanzler sieht das jüngste Reformpaket jedoch als "Fortschritt".

"Es ist einmal mehr als alles Bisherige, insofern muss man von einem Fortschritt sprechen." Bundeskanzler Werner Faymann sieht das jüngste Spar- und Reformpaket der griechischen Regierung verhalten positiv. Die schwierigste Frage ist für ihn jetzt aber, "ob die Regierungschefs die nötigen Beschlüsse in den Parlamenten bekommen", wie Faymann am Samstag Ö1-Morgenjournal sagte.

Ein, von Athen geforderter, "klassischer" Schuldenschnitt ist auch für Faymann nicht denkbar, aber er griff den von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel geprägten Begriff des "nicht-klassischen" Schuldenschnitts als Lösungsansatz auf: "Was zu rechtfertigen ist - und was auch einmal für unsere Anleihen gegolten hat", verwies der Kanzler auf die Situation Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg, "sind sehr lange Laufzeiten."

Über allen technischen Fragen steht für Faymann aber eine Frage: "Vertraut man diesem Programm?" Auch der Bundeskanzler räumt nach dem Gezerre der letzten Wochen Irritationen ein: "Es gibt natürlich ein Misstrauen, weil, als wir das letzte Mal zusammengesessen sind, der Premierminister kein Wort gesagt hat von einem Referendum", erinnerte Faymann - "So was prägt sich ein im Leben." Anderseits wolle man "natürlich" einen Grexit verhindern. Daher müsse man jetzt Brücken bauen, meinte der Kanzler. "Die sind zwar schwer zu bauen, aber notwendig. Sie stattdessen abzureißen ist zwar einfach, aber falsch."

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