Grünen-Chefin

Felipe: "UNO-Soldaten statt Heere"

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Nach dem Tod eines Rekruten will Felipe das Bundesheer wie wir es jetzt kennen abschaffen.

Eine völlige Neuaufstellung des Heeres fordert die neue Grünen-Chefin im ÖSTERREICH-Interview.

ÖSTERREICH: Der Wahlkampf der Grünen ist noch nicht in die Gänge gekommen. Wie wollen Sie das Ruder herumreißen?

Ingrid Felipe: Ich gebe Ihnen recht, der Vorlauf war holprig, aber wir sind jetzt gut gestartet – bedauerlicherweise durch Umstände, die viele massiv getroffen haben – die Unwetter. Man sieht wie wichtig Lösungsvorschläge in Fragen des Klimaschutzes sind, da sind wir seit vielen Jahren kompetent.

ÖSTERREICH: Sie fordern den Wegfall der Dieselprivilegien und ein billiges Öffi-Ticket, wollen aber auch die Autobahn-Vignette abschaffen. Warum das?

Felipe: Weil das eine pauschale Bemautung ist. Wer wenig fährt, soll wenig zahlen und umgekehrt. Die Pauschalbemautung ist nicht zukunftsfähig. Eine kilometerabhängige Maut wäre viel besser.

ÖSTERREICH: Wie konnte es dann passieren, dass die Grünen im Wahlkampf mit einem Diesel-Bus unterwegs sind?

Felipe: Das Dilemma ist, dass es momentan noch nicht ganz einfach ist, gänzlich auf Diesel zu verzichten. Wir wollten kein eigenes Auto kaufen, sondern eines ausleihen. Da war kein anderes Fahrzeug zu bekommen. Aber wir kaufen Zertifikate dafür.

ÖSTERREICH: Sie sind Alleinerzieherin. Wollen Sie im Wahlkampf in dem Bereich besondere Angebote machen?

Felipe: Noch vor fünf Jahren musste auch ich schauen, wie ich mich und meinen Sohn finanziell über Wasser halte. Ich kenne Dinge, die falsch laufen, wie Familienkarten, die nur gelten, wenn zwei Erwachsene kommen. Es läuft auch bei der Besteuerung viel falsch.

ÖSTERREICH: Nach dem Tod des Rekruten – befürworten Sie das Wehrpflicht-System?

Felipe: Ich finde weder die Wehrpflicht noch das Berufsheer eine gute Option. Ich möchte ordentlich bezahlte Profis für den Katastrophenschutz und ein freiwilliges soziales Jahr. Und ich möchte österreichische SpezialistInnen, die mit Fokus auf Friedenssicherung und ausschließlich mit UNO-Mandat international tätig sind. Debora Knob

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