Ex-Finanzminister Löger erklärte gestern Polit-Rückzug. Wer ihm folgen soll.
Die Razzien in der Casinos-Affäre lösen ein Polit-Beben aus: Ex-Finanzminister Harwig Löger wirft hin. Er werde einer „neuen Bundesregierung nicht mehr zur Verfügung stehen und in die Privatwirtschaft wechseln“, erklärte Löger gestern. Das habe er ÖVP-Chef Sebastian Kurz bereits „vergangene Woche mitgeteilt“.
Kurz „bedauerte“ den Rückzug von Löger. Der sich beeilte klarzustellen, dass sein Polit-Aus „nichts“ mit den Ermittlungen rund um die blaue Postenschacher-Causa in den Casinos zu tun habe.
ÖSTERREICH hat bereits seit Tagen über den neuen Favoriten für das Finanzministerium berichtet: Wiens VP-Chef Gernot Blümel – ein enger Vertrauter von Kurz – soll stattdessen in einer allfälligen türkis-grünen Regierung das Schlüsselressort übernehmen.
Löger und Kurz sollen sich laut Beobachtern bereits nach der Abwahl von Kurz als Kanzler entfremdet haben. Damals war Löger für wenige Stunden Kanzler. Im Nationalratswahlkampf fiel jedenfalls auf, dass der einstige Versicherungsmanager Löger gar nicht mehr auftrat.
Wird 2. Kurz-Vertrauter Nehammer Innenminister?
Für Kurz wäre Blümel – er war bereits sein Kanzleramtsminister und Regierungskoordinator – die logische Besetzung. Die zwei Türkisen agieren immer eng abgesprochen. Zudem können die Türkisen damit auch die Casino-Ermittlungen leichter von sich wegschieben.
Laut Insidern will Kurz einen weiteren Vertrauten als Innenminister: VP-General Karl Nehammer. Dieser kommt aus der ÖVP NÖ und verhandelt mit Grün-Landesrat Rudi Anschober das Zuwanderungsthema. Den Grünen würde die ÖVP das Integrationsstaatssekretariat im Innenministerium anbieten.