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Streit im TV

Flüchtlings-Talk: Mikl-Leitner sorgt für Eklat

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Die heimische Innenministerin brachte den Moderator auf die Palme.

In der TV-Sendung "Hart aber Fair" (ARD) wurde am Montag über die Flüchtlingspolitik der EU diskutiert. Mit dabei war auch Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (52, ÖVP) , die sich einen heftigen Schlagabtausch mit Moderator Frank Plasberg lieferte.

Heftiger Streit
Plasberg will von Mikl-Leitner wissen, was passiert, wenn die Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen erreicht wird. Jedes Land müsse selbst entscheiden, wie Stabilität und Sicherheit garantiert wird, erwidert die heimische Innenministerin und setzt zu einer langen Antwort an. Immer wieder versucht Plasberg sie zu unterbrechen, bis er endlich seine Frage stellen kann: "Nehmen Sie die hässlichen Bilder von Soldaten, die gegen Flüchtlinge vorgehen und für Rückstaus auf der Balkanroute sorgen, in Kauf?"

Eine sichtlich verärgerte Mikl-Leitner erklärt, dass Österreich eines der schärfsten Asylgesetze Europas habe und beschreibt, wie man die Flüchtlingszahlen verringern will. Unter anderem werden Asylanträge jahrelang nicht bearbeitet, dadurch gibt es keinen Familiennachzug. "Im Tierreich nennt man das Vergrämungs-Strategie, was Sie da machen", antwortet ein empörter Moderator.

Ein weiterer "Höhepunkt" des Abends war die Aussage des ungarischen Botschafters Peter Györkös (52), der Ungarn als "Schmelztiegel" bezeichnete. Man habe große Gruppen von Minderheiten, außerdem hunderttausende Ukrainer aufgenommen.

Versöhnliches Ende
Das Schlusswort gehörte der griechischen Journalistin Kaki Bali: "Es gibt immer noch die Allianz der guten Menschen, auch wenn man die Politiker unter uns hört." Offenbar versöhnt von den hoffnungsvollen Worten der Journalistin, zeigte sich Plasberg am Ende auch mit Mikl-Leitner versöhnt. Er gab ihr zum Abschied die Hand.

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