Wirbel um Posting

FP-Graf beschimpft 'linken Mob': 'Gehts sch....'

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Im Zuge des Skandals um den FPÖ-Maler Wiesinger sorgt der Ex-Nationalratspräsident für einen Aufreger.

Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) hat seinen Lieblingskünstler Odin Wiesinger, wie von diesem selbst gewünscht, vor der öffentlichen Kritik in Schutz genommen. Es sei klug, sich von einem Menschen selbst ein Bild zu machen. Er würde daher jedem ein persönliches Gespräch mit Wiesinger und einen Besuch in dessen Atelier empfehlen, sagte Hofer im Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Auf geschmackslose Postings des Künstlers im Internet angesprochen, meinte Hofer, dass er so eine Wortwahl nicht rechtfertigen würde, aber "im Laufe des Lebens fallen Sätze, die man später bereut". Ob Wiesinger als Kulturbeirat geeignet sei, könne er nicht beurteilen. "Das steht mir nicht zu", so Hofer.

Auch der ehemalige Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) mischte sich in die Debatte ein. Er ergriff ebenfalls Partei für den umstrittenen Künstler und guten Freund. "Der linke Mob reitet wieder. Dieses Mal gegen einen ausgewiesenen hervorragenden Künstler, der es seit Jahrzehnten schafft, vom Verkauf seiner Kunst (Bilder und Skulpturen) zu leben, ohne von der öffentlichen Hand gekauft zu sein. Manfred Odin Wiesinger passt dem linken Establishment nicht ins Programm, weil er eine eigene Meinung und Gesinnung hat, die nicht links ist. Gerade das qualifiziert ihn für viele Jobs in Österreich."

Graf mit Ausraster: "Geht's schei**n"

Doch damit nicht genug. Am Ende kommt er erst richtig in Fahrt. "Die, die jetzt gegen diesen Künstler ins Feld ziehen, können diesem Menschen das Wasser nicht reichen. Ich bin stolz, dass Manfred Odin Wiesinger mein Freund ist. Den Linksextremen Menschenjägern schreibe ich ins Stammbuch: Gehts sch......!"

 

Auf Twitter machte sich prompt ein Sturm der Entrüstung breit. Eine solche Ausdrucksweise sei eines ehemaligen Nationalratspräsidenten unwürdig. "Erschreckend! Ob das Niveau noch zu unterbieten ist?", schreibt einer. Ein anderer kommentiert dies nur mit "Oida."

 



 

 

Erster Rücktritt nach Skandal um FPÖ-Künstler

Der erste Künstler ist am Dienstag wegen der FPÖ-Nominierung des höchst umstrittenen Malers Odin Wiesinger aus dem ober­österreichischen Landeskulturbeirat ausgetreten. Autor Thomas Baum schreibt auf Facebook zu der Causa: „Ein Maler, der (…) eine Bildserie mit dem Titel ‚Endsieg‘ fabrizierte und dessen Namenslogo unverkennbare Ähnlichkeiten zur nationalsozialistischen Odalrune aufweist, hat im Landeskulturbeirat nichts verloren.“ Baum verlässt deshalb mit sofortiger Wirkung den Beirat.

Protestbriefe

Auch von ­anderen Mitgliedern des 25-köpfigen Beirats hagelt es Proteste. Die Kulturplattform Oberösterreich verfasste ebenso einen offenen Brief an ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer wie Linzer und Grazer Autoren. Sie appellieren an Stelzer, Wiesinger in dem Gremium noch zu verhindern.

Aus dessen Büro heißt es dazu allerdings lediglich: „Wir akzeptieren das Nominierungsrecht der FPÖ.“

Rundumschlag

Wiesinger selbst holt via Facebook zum Rundumschlag gegen die „grünen und roten Hetzer“ aus. „Ihr seid widerlich mit eurer Menschenjagd auf mich“, schreibt er. „Ihr seid die wahren Faschisten.“ Er war wiederholt mit seinen Postings aufgefallen. Auf der Seite des Vorsitzenden der deutsche NPD schrieb er: „Seit dieses sogenannte Deutschland 1945 ‚befreit‘ wurde, ist es das Land von ‚irgendwem‘ und wird von Marionetten regiert.“ Universitätsrektorin Eva Blimlinger bezeichnete er als „hässliches und dummes Stück Fleisch“.D. Knob

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