Nach Nazi-Eklat um ORF Tirol ist FPÖ entschlossen, Staatsfunk zusammenzustutzen.
FPÖ zeigt Nazi-Eklat bei der KommAustria an
Steger: »Am Ende wackeln da auch Jobs«
ÖSTERREICH: Der ORF Tirol hat den Konter von FPÖ-Chef Abwerzger auf einen Nazi-Sager weggeschnitten. Wird das Thema im Stiftungsrat?
Norbert Steger: Es geht gar nicht anders, als dass im Stiftungsrat darüber gesprochen wird. Ich bin ehrlich gesagt fassungslos, wie hier über die Stränge geschlagen wurde. Journalisten sind privilegiert – das ist angesichts ihrer Funktion in einer Demokratie auch okay. Jetzt sitzen die Privilegierten im ORF aber wie im Himmel – die verdienen ja viel mehr als ihre Printkollegen. Und das Mindeste, was man erwarten kann, ist, dass korrekt berichtet wird. Ich meine, irgendwann werden wir am Punkt angelangt sein, wo auch Jobs wackeln.
ÖSTERREICH: Sie vermuten also System dahinter?
Steger: Im speziellen Fall glaube ich sogar, dass das aus dem ÖVP-Eck kommt. Der ORF Tirol war es ja auch, der Minister Hofer aus dem Bericht über den Transit-Gipfel herausgeschnitten hat. Viele ORF-Journalisten führen sich ja inzwischen auf wie gewählte Politiker.
ÖSTERREICH: Beflügelt das die FPÖ dabei, den ORF zusammenzustutzen? Sie wollen die GIS-Gebühr kappen.
Steger: Das werden wir sicher in der Medien-Enquete im Frühjahr diskutieren. Der ORF sollte sich bewusst sein, dass man ihn gesetzlich ganz einfach um große Teile seiner Einnahmen bringen kann. Man braucht nur festzulegen, dass nur noch die Gebühr für jene Karten anfällt, die man kaufen muss, um den ORF am Satelliten zu empfangen. (gü)