Während die FPÖ den Streit mit den Straches endlich begraben will, kommt von deren Unterstützern kein Friedenssignal: Philippa Strache werde "auf alle Fälle" das Mandat annehmen, die FPÖ betreibe "Mobbing".
Noch schneller als erwartet spaltet sich die Freiheitliche Partei in zwei Gruppen: Die weiterhin treu zu Heinz-Christian Strache haltenden Fans melden sich nun mit harter Kritik an der Parteiführung, an Norbert Hofer, Herbert Kickl und den FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp. Dieses Trio wiederum möchte sich nicht länger von der "Familie Strache" diktieren lassen, wie es zu handeln hätte.
Zwei Gruppen in der FPÖ
Somit eskaliert der Streit um das Nationalratsmandat von Philippa Strache recht heftig: Wie exklusiv berichtet, war die Parteiführung gestern und heute am Morgen noch bemüht, der Gattin des Ex-Vizekanzlers ein anderes Job-Angebot zu machen. So sollten "eine weitere Fortführung des Streits und weitere unangenehme Situationen vermieden werden", sagte ein Wiener Parteifunktionär zu ÖSTERREICH.
Dass die Fraktion nun einen Ersatz für den bisherigen Job von Philippa Strache hat, die als Social-Media-Beauftragte 9500 € brutto monatlich erhalten hat, kommt bei den Straches angeblich gar nicht gut an, ist von engen Parteifreunden des früheren FPÖ-Obmanns zu hören. Zitat: "Philippa Strache wurde doch erst nach dem Verzicht ihres Ehegatten auf ein EU-Mandat zur Nationalrats-Kandidatin gekürt - das war der Deal. Und jetzt will die neue Parteispitze die Familie Strache politisch auslöschen - so geht das nicht." Außerdem, so erfuhr ÖSTERREICH, hätte Philippa Strache für ihre Tätigkeit im Social-Media-Bereich jahrelang "lediglich 2.700 € brutto im Monat" erhalten.
"Gezieltes Mobbing gegen die Straches"
Und es fallen durchaus harte Worte gegen die neuen FPÖ-Chefs: "Das ist ja nur noch ein gezieltes Mobbing gegen die Familie Strache. Da geht's nur noch um Größenwahn und Macht. Es gibt in Österreich auch keine Sippenhaftung." Und zur erneuten Wende der Parteispitze wird noch gesagt: "Ist das Wort der neuen FPÖ-Spitze nichts mehr wert?"
Wenn sich der Streit weiter zuspitzt, ist folgendes Szenario sehr wahrscheinlich: Der FPÖ-Parlamentsklub kann als eigene Rechtspersönlichkeit Philippa Strache die Zugehörigkeit verweigern. Sie wäre dann im Parlament eine "wilde Abgeordnete". Ihr Monatsgehalt: 8930,90 Euro. Das ist dann um 500 Euro weniger als ihr bisheriger Bezug für die Parteitätigkeit.