Obmanndebatte

FPÖ NÖ vor Zerreißprobe

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FP-NÖ-Landesparteiobfrau Barbara Rosenkranz soll vor Ablöse stehen.

"Wir müssen wieder Geschlossenheit zeigen." In Reaktion auf Gerüchte um ihre bevorstehende Ablöse erteilte FP-NÖ-Landesparteiobfrau Barbara Rosenkranz am Montag innerparteilichen, an die Medien getragenen Querelen eine Absage und forderte dazu auf, andere Vorschläge "auf den Tisch zu legen". Eine "Zerreißprobe" vier Monate vor der Nationalratswahl sei "keine gute Idee" und wäre parteischädigend. Noch schärfer formulierte es Abg. Leopold Mayerhofer, Chef der freiheitlichen NÖ Gemeinderäte: "Wir brauchen kein zweites Knittelfeld", erinnerte er an die Folgen des Putsches beim Delegiertentreffen 2002.

Obmanndebatte
Rosenkranz stellte in einer Pressekonferenz klar, dass es einen Wechsel an der Spitze nicht ohne - außerordentlichen - Landesparteitag geben werde. Vor einem Jahr mit 94,1 Prozent in dieser Funktion bestätigt würde sie sich einer Kampfabstimmung stellen, erklärte sie auf Anfrage. Die derzeitige Obmanndebatte sei nicht nachvollziehbar, es habe in den vergangenen Wochen auch keine Vorstandssitzungen gegeben - eine solche soll nun aber demnächst folgen.

Turbulenzen
Es sei immer ihre Devise gewesen, innerparteiliche Vorgänge nicht nach außen zu tragen, um ein geschlossenes Bild abzugeben, was wohl nicht für alle Vorbild sei, spielte sie auf "lancierte" Turbulenzen an. Diese "Spielchen und Intrigen" seien der FPÖ abträglich, meinte sie, ohne dabei den geschäftsführenden Klubobmann Gottfried Waldhäusl namentlich zu nennen.

 Rosenkranz erinnerte daran, dass sie die Landespartei 2003 als "Scherbenhaufen" - mit Schulden und lediglich 4,5 Prozent bei der Landtagswahl - übernommen und mit "großem Einsatz" neu aufgebaut hatte. Bei der "Bewährungsprobe" durch die Abspaltung des BZÖ 2005 sei die NÖ Landesgruppe geschlossen freiheitlich geblieben, es folgten 2008 Stimmenzugewinne bei den Wahlen auf Bundes- und Landesebene, hier mit mehr als sechs Prozent plus, sowie eine Verdoppelung der freiheitlichen Gemeinderäte bei den Gemeinderatswahlen 2010.

Das Ergebnis bei der Landtagswahl am 3. März - minus 2,26 Prozentpunkte - sei nicht erfreulich, aber erklärbar, weil kein singuläres Ereignis gewesen, meinte Rosenkranz, dass die FPÖ kein Patentrezept dafür gefunden habe, um Protestwähler davon abzuhalten, zum Team Stronach abzuwandern. Sie hoffe, dass das bei der Nationalratswahl verhindert werden könne. Barbara Rosenkranz erinnerte an die bei der Vorstandssitzung nach der Landtagswahl ausverhandelten personellen Weichenstellungen zu einer "Verbreiterung". Sie sei bereit, alle Vereinbarungen einzuhalten. Die künftige Arbeit gelte neben der Nationalratswahl den Gemeinderatswahlen 2015.

 Mayerhofer betonte unter Hinweis auf die Stimmung bei den Funktionären, dass eine "Zerreißprobe" der FPÖ Niederösterreich schaden würde. "Unnötigerweise" würden Spannungen erzeugt - mit dem Resultat, dass sich die Menschen abwenden würden, warnte er. "Nur miteinander können wir Große klein machen", appellierte Kammerrat Gottfried Pfeifer, "zusammenzuhalten" und "nichts kaputt zu machen".
 

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