Für den BZÖ-Quereinsteiger Veit Schalle gibt es laut der jüngsten Ausgabe des "profil" auch positive Aspekte am NS-Regime.
Auf die Frage, was er von Jörg Hsiders Aussprüchen zur " ordentlichen Beschäftigungspolitik im Dritten Reich" halte, sagte Schalle im profil: "beeindruckend fand ich schon, was die damals für ein Wirtschaftsprogramm aufgestellt haben". Allerdings "mit Zwang geht's wahrscheinlich nicht. Das kann kein Vorbild sein".
BZÖ-Scheuch spricht von "Überinterpretationen"
BZÖ-Sprecher Uwe Scheuch erklärte dazu, dass er annehme, dass es sich um "irgendwelche Überinterpretationen" des Magazins handle. " Wer Schalle kennt, weiß, dass er ein erfolgreicher Unternehmer ist, der 40.000 Arbeitsplätze geschaffen hat und mit einem NS-Regime nichts zu tun haben kann. Es grenzt an Lächerlichkeit, wenn man beginnt, alle in den letzten 40 Jahren getätigten Aussagen herauszufiltern".
profil hat Interview auf Band
Christian Rainer, Herausgeber und Chefredakteur des "profil", hat bekräftigt, dass der BZÖ-Quereinsteiger Schalle die Aussage sehr wohl getätigt habe. Einer allfälligen Klage von Schalle gegen "profil" sehe er gelassen entgegen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er uns klagen wird. Falls er will, sehr gerne, wir würden uns dann auch rechtliche Schritte vorbehalten. Wir könnten das Band auch dem ORF zur Verfügung stellen ".
Rainer betonte, das Interview sei sogar zum Autorisieren vorgelegt worden. Der Pressesprecher von Schalle habe im Nachheinein dann "etwas hinzufügen wollen, das Schalle nie gesagt hat. Daraufhin haben wir exakt das, was am Band drauf ist, ohne Auslassung eines Beistrichs, abgedruckt" . Der Pressesprecher habe auch während des Interviews kritisiert, dass man nur mit der Vergangenheit komme, das gefalle ihm nicht so sehr. Aber " Schale hatte gar keine Lust, das Thema zu verlassen".
Interview-Abschrift der Passage
In der Abschrift des auf Band aufgenommenen Textes heißt es: Frage "profil": Herr Haider hat aber positive Sachen gefunden, siehe Beschäftigungspolitik - Der Pressesprecher: Das ist 20 Jahre her, das wurde in einem bestimmten Zusammenhang so gesagt - Schalle: Was natürlich schon beeindruckend war, was die trotzdem für ein Wirtschaftsprogramm aufgestellt haben. Das kann man sich aus heutiger Sicht gar nicht vorstellen. Aber mit Zwang geht's wahrscheinlich nicht. Das kann kein Vorbild sein.
