Die ÖVP-Politikerin Ranner ging mit ihrer Firma Pleite.
Die steirische ÖVP-Politikerin und EU-Abgeordnete Hella Ranner ist über ihre Beteiligung an einer Sanierungsfirma selbst in die Insolvenz geschlittert: Wie die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und AKV mitteilten, wurde am Freitag am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Überschuldung wird mit über 3,5 Mio. Euro angegeben.
Sanierungsfirma
Ranner ist an der 1989 gründeten Revita Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft m.b.H. beteiligt, die in Schwierigkeiten geratene Unternehmungen ganz oder teilweise erwerben und nach Sanierung mit Gewinn wieder verkaufen sollte. "Diese Vorhaben brachten letztlich keine positiven Ergebnisse. Vielmehr verblieb aus diesen jeweils ein erhebliches Obligo zu Lasten der Schuldnerin aus übernommenen Haftungen bzw. aufgenommenen Darlehen", hieß es vom KSV unter Berufung auf Aussagen Ranners.
Insolvenzverwalter
Laut Verbänden stehen Aktiva von 1,35 Mio. Passiva von 4,9 Mio. Euro gegenüber. Zum Insolvenzverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Axel Reckenzaun bestellt. Den Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent in Aussicht gestellt, zahlbar binnen zwei Jahren und nach Möglichkeit in Form einer Teilbarquote.
Die Juristin Hella Ranner (Jg. 1951) war von 1988 bis 1996 Gemeinderätin der Stadt Graz und kurzzeitig auch Präsidentin der Grazer Messe. Von 1982 bis September war sie auch als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt im Bereich Wirtschaft tätig und betreibt eine Einzelfirma für Consulting und Mediation. Seit 2009 sitzt sie für die Volkspartei im Europaparlament.