Politik-Insider

Griss verlangt 10.000 Euro für Wahl-Auftritt

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Für einen Auftritt, den alle andere Kandidaten gratis abhalten, forderte Griss Geld.

Irmgard Griss betont gerne, dass sie die „einzige wirklich unabhängige Kandidatin“ für das Bundespräsidentenamt sei. Und, die Einzige, die „nur auf finanzielle Spenden“ angewiesen sei. Diese finanziellen Spenden legt die ehemalige Chefin des Obersten Gerichtshofs aber zur Verwunderung einiger offensichtlich sehr weit aus:

Einladung
Als der Management Club – eine „Plattform aus dem Managementbereich“ – Frau Griss in einer E-Mail am 3. Februar zu einem Vortrag einladen wollte, um „unseren Mitgliedern und Gästen Ihre Motivation, Überzeugungen und Pläne für Ihre Kandidatur in lockerer Gesprächsatmosphäre näher zu bringen“, kam eine überraschende Antwort.

Die persönliche Assistentin von Irmgard Griss – der ­E-Mail-Verkehr liegt ÖSTERREICH vor – bedankte sich für die Einladung und forderte: „Aus aktuellem Anlass - Frau Griss ist, wie Sie sicher wissen, die einzige der Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, die ihre Kampagne zu 100 % aus Beiträgen der Zivilgesellschaft finanziert - bieten wir eine Veranstaltung mit ihr im kleinen Rahmen für unsere finanziellen Unterstützer ab einem Beitrag von 10.000 Euro an.“

Griss sagt, sie habe kein Geld gefordert.
Die Antwort des Management Clubs – er hat alle Kandidaten eingeladen, die übrigen verlangten kein Geld – lehnte umgehend ab. Immerhin ging es darum, Griss eine „Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren“.

Dass die persönliche Assistentin im Namen von Griss für solche Veranstaltungen einen Preis „ab 10.000 Euro“ benennt, erstaunt wohl nicht nur den Management Club.

Auf ÖSTERREICH-Anfrage, ob Griss seit ihrer Kandidatur Geld für Vorträge verlangt habe, antwortet ihr Büro: "Nein, sie hat nie Geld für Auftritte gefordert."

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