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Grünen Chef: Prügelei auf WM-Party

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Grünen-Chef Werner Kogler geriet in der Grazer Fan-Zone in eine Nazi-Randale. Einer seiner Mitarbeiter wurde schwer verletzt.

Die nicht eben furiose Vorstellung der deutschen Nationalmannschaft haben einige Neonazis Mittwochabend in Graz nicht verkraftet. Der steirische Grünen-Chef Werner Kogler sowie einige andere Fußball-Fans gerieten mit dem Brutalo-Hooligans aneinander – am Ende gab es sogar einen Schwerverletzten, Koglers Mitarbeiter landete im Spital.

Mittwochabend in der Fan-Zone am Pfauengarten: Kogler samt Mitarbeitern und Freunden bemerkte zu Beginn der zweiten Halbzeit Deutschland gegen Ghana Unruhe am Nebentisch: Vier Neonazis – gekleidet in schwarzen deutschen Nationaldressen – fallen durch wüste Sprüche auf. Sie schimpften gegen die „Nigger“ aus Ghana, riefen „Sieg Deutschland“ und „SS und SA, wird sind wieder da, Auch ein „Heil Hitler“ will Kogler gehört haben. Den Rest schildert er im ÖSTERREICH-Interview: „Andere Fußball-Fans haben sich das nicht bieten lassen und versuchten, mit den Neonazis zu reden. Da sind schon die ersten Watschen geflogen. Eine Brille fiel zu Boden.“

Der Grüne bekam eine Ladung Bier ins Gesicht
Als die vier Übeltäter Kogler erkannten – zogen sie auch schon ab. Nicht ohne dem Grünen, der als Spitzenkandidat in die steirische Landtagswahl im Herbst geht, eine Ladung Bier ins Gesicht zu lehren. Kogler. „Ich war patschnass.“

Doch damit hatte der Grüne mehr Glück als sein Mitarbeiter Jörg Hofmann. der nahm umgehend die Verfolgung auf um die Neonazis zu verfolgen. das wurde ihm zum Verhängnis. Als die vier nochmals randalierten, ging auch Hofmann dazwischen – und wurde brutalst niedergeschlagen. Hofmann erlitt einen Jochbeinbruch und wurde notoperiert.

21-jähriger Prügel-Nazi hatte 1,4 Promille
Laut Gerhard Lecker, Chef der Bundespolizeidirektion Graz, wurde der mutmaßliche Täter Donnerstagnachmittag einvernommen“. Gestern ging das nicht, „er hatte 1,4 Promille“. „Bis Freitagfrüh“ will man alle Einvernahmen abgeschlossen haben. Für die Grazer Polizei sei bei dem Fall zunächst „nicht so eine Dringlichkeit gegeben gewesen, weil es sich für die amtshandelnden Beamten um eine Körperverletzung gehandelt hat“. Die Polizei will ihn wegen schwerer Körperverletzung anzeigen.

ÖSTERREICH: Was ist am Mittwoch passiert?
WERNER KOGLER: Kurz vor der zweiten Halbzeit zwischen Deutschland gegen Ghana bemerkte, ich wie am Nebentisch Unruhe entstand, dann hörte ich wie Neonazis rechte Parolen wie „Sieg Deutschland“, „Nigger“ und „SS und SA, wir sind wieder da, skandierten.

ÖSTERREICH: Griffen Sie ein?
KOGLER: Ja, aber schon zuvor haben andere Fußball-Fans sich das nicht bieten lassen und haben versucht, mit den Neonazis zu reden. Die waren unbelehrbar. da sind schon die ersten Watschen geflogen. Eine Brille fiel auch zu Boden.

ÖSTERREICH: Auch gegen Sie?
KOGLER: Die vier Hauptkrakeler haben mitbekommen, dass ich am Nebentisch saß: „Ah, die Grünen sind jetzt auch da.“ Dann bekam ich eine ordentliche Ladung Bier ins Gesicht – und weg waren sie.

ÖSTERREICH: Und dann?
KOGLER: Dann ist ihnen einer meiner Mitarbeiter gefolgt um sie zu identifizieren. Die Vier randalierten erneut, er hat sich gegen sie gestellt und wurde brutal niedergeschlagen.

ÖSTERREICH: Sind Sie schockiert über den Vorfall?
KOGLER: Es tut mir leid für meine Mitarbeiter. Es ist aber auch ermutigend, dass sich genug Leute finden, diesem Treiben Einhalt zu gebieten.
(gü)

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