Das Video, das auf "X" (Twitter) veröffentlicht wurde, zeigt einen wütenden Verlierer der Innsbruck-Wahl.
Das ist eine Wahlanalyse der etwas anderen Art. Gerald Depaoli ist bei der Wahl aus dem Gemeinderat geflogen. Auf "X" Twitter ist jetzt ein Video seiner Reaktion aufgetaucht.
Eine Wahlanalyse der besonderen Art liefert der mit seiner Liste aus dem Gemeinderat rausgeflogene Gerald Depaoli. "Eis hobts uns goar net verdient!" ????#Innsbruck pic.twitter.com/rOudOCdSwo
— stopptdierechten.at (@stopptrechte) April 14, 2024
Er zeigt sich nicht ganz glücklich über den Wahlausgang - im Video sagt er „Liebe Innsbrucker, ihr habt uns Leute, wie wir sind, mit Handschlagqualität und bodenständig, ihr habt uns gar nicht verdient.“
Gerald Depaoli erreichte mit seiner Liste "Gerechtes Innsbruck" nur 3,48 Prozent der Stimmen und flog damit aus dem Gemeinderat.
ÖVP-Blamage in Innsbruck
Etwas mehr als 100.000 Innsbruckerinnen und Innsbrucker waren am Sonntag dazu aufgerufen, in der Stadtpolitik die Karten neu zu mischen. Und die Wahl endete mit einer richtigen Sensation: Denn die Kanzlerpartei ÖVP hatte sogar ein Regierungsmitglied -Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky - verabschiedet, um den Bürgermeistersessel in der Landeshauptstadt zurückzuholen. Und nicht nur das: ÖVP-Größen wie Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa und Alt-Kanzler Wolfgang Schüssel gaben sich die Klinke in die Hand, um Tursky zu unterstützen. Das ist missglückt, denn der Ex-Staatssekretär kam mit 10,43 %nicht einmal in die Nähe der Stichwahl.
Hauptgrund: Tursky hatte verabsäumt, den amtierenden ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber ins Boot zu holen - der kandidierte mit einer eigenen Liste und schaffte prompt den Sprung in die Stichwahl. Der Rebell kam an diesen Abend mit 19,41 % klar auf Platz 2.
Und noch eine Überraschung gab es am Sonntag; Der in allen Umfragen als Führender hoch gehandelte FPÖ-Kandidat Markus Lassenberger scheiterte ebenfalls an der Stichwahl: 15,9 %. Damit lag er klar hinter Anzengruber.
Anzengruber gegen Willi
Und so lautete die Stichwahl in zwei Wochen am 28. April: ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber gegen den amtierenden grünen Bürgermeister Georg Willi. Dessen Grüne mussten zwar schwere Verluste hinnehmen -in die Stichwahl schaffte er es trotzdem: 20,9 %waren dann doch klar der erste Platz für den Stadtchef.
Vorteil für Anzengruber? Willi wäre wohl ein Links-Rechts-Duell gegen den FPÖ-Mann lieber gewesen - gegen den moderat und sportlich auftretenden Anzengruber tut er sich schon deutlich schwerer. Einziger Angriffspunkt: Der ÖVP-Rebell will mit der FPÖ &Tursky eine Mitte-Rechts-Koalition bilden.
Grüne bleiben Nr 1. Was den Gemeinderat angeht, bleiben die Grünen mit 18,9 %(-5,3) stärkster Partei: 16,9 %erreicht Anzengrubers Liste JA, auch hier ist die FPÖ mit 15,2 %nur Dritte. Die Tursky-ÖVP kam mit 10,2 %nur auf Platz 5 -sogar die SPÖ lag mit 13.5 %vor dem Ex-Staatssekretär.