Es bleibt dabei: Das BZÖ und die FPÖ gehen weiter getrennte Wege. Jörg Haider erteilt einer Wiedervereinigung eine Absage.
BZÖ-Gründer Jörg Haider verabschiedet sich endgültig von der Wiedervereinigung des Dritten Lagers: "Die Wiedervereinigung ist vom Tisch, das will niemand mehr, auch wir nicht", sagt Haider im Interview mit ÖSTERREICH. FPÖ und BZÖ könnten getrennt mehr Stimmen machen, begründet Haider. "FPÖ und BZÖ haben gleiche Wurzeln, aber der Baum hat in der Zwischenzeit verschiedene Zweige ausgebildet. Es sollte aber eine Normalität des Miteinanders einkehren", fordert der Kärntner Landeshauptmann. "Die berühmte Schnittmenge ist sicher zwischen Blau und Orange am größten, so dass man auch eine Regierung bilden könnte oder zumindest im Parlament stärker kooperiert", wirbt Haider weiter um die Blauen.
Kein "Drittes Lager"
Er verabschiedet sich in
ÖSTERREICH auch vom Plan, das Dritte Lager nach dem Vorbild von CDU und CSU
in Deutschland zu organisieren. "Auch dieses Modell ist vom Tisch, weil das
BZÖ in den Ländern bereits solide Ergebnisse erreicht."
Haider will jedenfalls Alternativen zur Großen Koalition aufbauen: "SPÖ und ÖVP müssen erkennen, dass sie auch mit Blau und Orange eine spannende Koalition machen können oder sogar mit Grün und Orange." Gerade die dazu skeptischen Grünen umwirbt Haider: "Alle Parteien müssen jetzt ihre Befindlichkeiten kurieren. Auf Dauer wird es den Grünen ja nicht gut tun, wenn sie dagegen sind, dass straffällige kriminelle Ausländer das Land verlassen müssen. Ich würde jedenfalls eine Reform des Bleiberechts anbieten: Es soll nicht mehr ein Gnadenrecht des Ministers sein, sondern es soll strenge gesetzlich definierte Voraussetzungen geben", so Haider.