Mit der Bundespolitik hat Jörg Haider vorläufig abgeschlossen. In Kärnten hat er es dafür umso leichter. Dort will er seine Nummer eins verteidigen.
Sollte sein BZÖ bei der nächsten Landtagswahl den ersten Platz verteidigen, werde er die volle Periode in Kärnten bleiben, sagt Haider im Interview für die Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntag-Ausgabe): „Ich konzentriere mich ganz aufs Land. Die Große Koalition soll sich ruhig zu Tode regieren und die Menschen mit ihrem täglichen Streit langweilen.“
"Kärntner FPÖ will mit uns zusammenarbeiten"
Gegner
im Land sieht Haider nicht: „Die Frage erübrigt sich. Viele sagen, es gibt
im Land nur den Haider, weil die anderen in innerparteiliche Kämpfe
verstrickt sind.“ Und aufhorchen lässt er mit der Aussage, von blauer Seite
im Land sei eine Zusammenarbeit mit dem BZÖ angestrebt worden: „Die Kärntner
FPÖ will gerne mit uns zusammenarbeiten, aber die Parteispitze in Wien hat
das abgedreht.“ Wer von FPÖ-Seite das Angebot gemacht habe, wolle er nicht
sagen: „Ich will hier niemanden outen.“
Im Meinungsklima liegt Haider in Kärnten jedenfalls unangefochten voran. Das BZÖ könnte derzeit bei einer Landtagswahl mit 38 Prozent der Stimmen rechnen, hat Gallup für ÖSTERREICH erhoben. Die SPÖ käme auf 34 Prozent, die ÖVP auf 11 Prozent. Die Grünen dürften mit 9 Prozent rechnen, die FPÖ mit 8.
Ein klares Spiel für Haider wäre eine Landeshauptmann-Direktwahl. Der BZÖ-Mann dürfte dabei mit 53 Prozent der Stimmen rechnen, Herausforderin Gaby Schaunig mit 28 Prozent.