Wahlkampf startet zum 4. Mal

Hofburg-Plakate im Polit-Check

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Am heutigen Nationalfeiertag beginnt die heiße Phase des Hofburg-Wahlkampfs.

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer nützt als dritter Nationalratspräsident die Bühne des Parlaments. Alexander Van der Bellen lauscht der Angelobung der Rekruten am Heldenplatz – unter ihnen ein Verwandter seiner Frau. Am heutigen Nationalfeiertag startet – zum mittlerweile vierten Mal – die heiße Phase des Hofburg-Wahlkampfs.

Neuer Aufreger vor der Wahl am 4. Dezember sind die Plakate, die in den letzten Tagen präsentiert wurden.

Hofburg-Plakate im Polit-Check
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W. Rosams Experten Analyse:

  1. "Gott": Die FPÖ provoziert mit dem Plakat. Dass Gott angerufen wird, empfinden viele als zu intim, auch VdB krisiert das als „geschmacklos“. Aber das Plakat ist in aller Munde.

  2. "In Eurem Sinne entscheiden": Duzt die Wähler. Das ist Ikea-Sprache, die mit dem Gottes-Bezug nicht zusammenpasst.

  3. Optik: Hofer setzt auf Rot-Weiß-Rot. Er hat den Heimat-Begriff damit optisch am Plakat, ohne eine Bergkulisse zu zeigen.

Vor dem Nationalfeiertag:
 VdB-Rede zur Neutralität

Am Dienstag griff Van der Bellen Hofer wegen dessen Slogan „So wahr mir Gott helfe“ frontal an: Dieser sei „unpassend, geradezu geschmacklos“. Auch die evangelische Kirche kritisierte das Plakat. Für ÖSTERREICH analysiert PR-Profi Wolfgang Rosam: „Die FPÖ schafft es wieder einmal, dass alle über ihr Plakat reden. Eigentlich ist der Gottesbezug dafür aber zu privat“ (siehe links).

Van der Bellen hielt am Tag vor dem Nationalfeiertag eine Rede, in der er die Neutralität betonte. „Auch der Bundespräsident muss neutral sein“, er dürfe keinen „Seil- und Burschenschaften“ verpflichtet sein.

Auf seinen Plakaten steht Österreich sowohl optisch als auch im Slogan im Mittelpunkt. VdB will dem Land „dienen“. Rosam sagt dazu: „Er signalisiert, dass er ausgleichend wirken will. Mit dem Heimat-Bezug sollen Wähler am Land gewonnen werden.

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W. Rosams Experten Analyse:

  1. "Dienen": VdB wieder voll auf Heimat und – neu – auf Überparteilichkeit. Grund: Als früherer Grüner schreckt er immer noch viele Wähler im ländlichen Raum ab.

  2. "Keiner Partei": VdB betont die Überparteilichkeit, ewil er als Ex-Grüner für viele Konservative immer noch unwählbar ist.

  3. Optik: Mit Bergen und Almen setzt VdB auf Thema "Heimat", um Wähler am Land zu gewinnen.

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