Kritik von allen Seiten erntet die Ministerin aufgrund des Schulautonomie-Pakets.
Die Lehrer drohen mit Streik, die ÖVP-Zentrale kritisiert scharf und auch die SPÖ ist nicht uneingeschränkt dafür: Droht das Schulautonomie-Paket mit Schul-Clustern und der möglichen Auflösung von Klassen noch vor dem Beschluss zu platzen? SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid antwortet ihren Kritikern.
ÖSTERREICH: Bleiben Sie trotz Kritik und Protesten bei Ihrem Schulautonomie-Paket?
Sonja Hammerschmid: Natürlich, ich ziehe das durch. Wir werden genau sichten, welche Ideen in der Begutachtung eingebracht wurden. Details nehmen wir gerne auf, die Eckpunkte bleiben.
ÖSTERREICH: Wird die ÖVP das Paket mit Ihnen beschließen? Es gibt schon viel Kritik.
Hammerschmid: Ich bin in enger Abstimmung mit der ÖVP und orte nichts Gegenteiliges.
ÖSTERREICH: Auch der SPÖ-geführte Stadtschulrat ist mit dem Paket nicht glücklich. Verspüren Sie überhaupt noch den Rückhalt vom Kanzler?
Hammerschmied: Ja, definitiv.
ÖSTERREICH: Dass die Lehrer demnächst auf die Straße gehen könnten, halten Sie durch?
Hammerschmid: Wir haben mit der Gewerkschaft noch einen Gesprächstermin. Schauen wir, wie sich diese Gespräche gestalten.
ÖSTERREICH: Die große Angst der Lehrer ist: Das wird ein Sparpaket. Was tun, wenn ein Direktor nur noch große Klassen bildet, um zu sparen?
Hammerschmid: Dann können sich die Schulpartner an die Bildungsdirektion wenden. Das ist kein Sparpaket. Erstmals schreiben wir im Gesetz fest, wie viele Lehrer auf die Schulen aufgeteilt werden.
ÖSTERREICH: Warum können Schulen doch zu Clustern gezwungen werden, obwohl Sie das anders versprochen haben?
Hammerschmied: Die Cluster sind dort wichtig, wo es Kleinschulen gibt. Wenn sich eine Schule nicht beteiligt, kann die Schließung drohen.
Debora Knob