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Nach Moskau

Internet lacht über den blauen Männerausflug

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Die Kritik am Moskaubesuch hält die FPÖ für „absurd“ und sieht sich als „Friedensstifter“.

Die Aufregung um den Ausflug der blauen Spitze nach Moskau kann Heinz-Christian Strache nicht nachvollziehen. Der FPÖ-Chef erkennt in dem Treffen mit der Putin-Partei „Einiges Russland“ inklusive Arbeitsabkommen vielmehr einen außenpolitischen Coup und sieht sich in der Tradition Bruno Kreiskys als Vermittler zwischen Ost und West.

Als solcher kann er sich 
gar vorstellen, den designierten US-Präsidenten Donald Trump und dessen russischen Amtskollegen Wladimir Putin an einen Tisch zu bringen. Als „neutraler Vermittler“ will die FPÖ in Hinkunft zu diplomatischen Lösungen beitragen und „Frieden stiften“. Allerdings dürften die beiden das auch ohne Straches Zutun schaffen: Dass Trump und Putin guten Kontakt pflegen, ist schon lange bekannt.

„Blanker Neid“

Hinter der Flut an Kritik wittert Strache „blanken Neid“ der Regierung. So hatte etwa Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) die Moskaureise der Blauen zuvor als „grob daneben“ bezeichnet.

Für Verunsicherung sorgt vor allem das mit Putins Partei abgeschlossene Arbeitsabkommen. In einem der Punkte ist etwa von der „Erziehung der Jugend im Sinne von Patriotismus“ die Rede. Strache: „Was ist denn daran fürchterlich?“

Indes liebäugelt die Putin-Partei aber auch mit Kontakten zur ÖVP: „Wir teilen dieselben Werte“, spricht ein Abgeordneter der Kremlpartei am Dienstag beim Wienbesuch eine Einladung an die Volkspartei aus.(fis)

Das Netz lacht

Lange hat es nicht gedauert, bis die Tagespresse den Moskautrip der Blauen auf die Schippe nahm. Die vielen Selfies gaben Anlass zu der Schlagzeile „Russland inhaftiert FPÖ-Spitze wegen Homosexuellenverdachts“. Strache gibt sich empört über die Satireseite und auch die übrige Berichterstattung über den Männerausflug: „Meine Gattin war selbstverständlich auch dabei!“

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