Streit eskaliert

Islam-Kindergärten: Wien wehrt sich gegen Kurz-Kritik

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Islamische Kindergärten: Wien gegen "Erfinden" von Problemen.

Die bei einer Veranstaltung geäußerte Idee von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz, islamische Kindergärten zu schließen, sorgt im Wiener Rathaus für Staunen. Der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) forderte Kurz auf, konkrete Anhaltspunkte zu nennen - was dieser aber schon bisher nie getan habe. "Ich bin der Meinung, Politik soll Probleme lösen und nicht erfinden", befand der Stadtrat.

alls es auch nur einen Fall gebe, wo der Verdacht bestehe, dass es Verstöße gebe, werde man prüfen, versicherte der Ressortchef im APA-Gespräch. Sollte Kurz aber gemeint haben, dass man nur mehr säkulare Kindergärten erlauben solle, würde dies sicher zu einer "interessanten Diskussion" führen. Bei dieser sollten dann aber alle konfessionellen Träger dabei sein.

Kurz gegen Steuergeld für Einrichtungen
Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat vor dem EVP-Gipfel in Brüssel bekräftigt, dass er dagegen sei, islamische Kindergärten mit Steuergeld zu finanzieren. "Ich bin auch Integrationsminister, daher bin ich dagegen, dass es Parallelgesellschaften gibt", so Kurz. Durch islamische Kindergärten würden jedoch Parallelgesellschaften ab dem dritten Lebensjahr gefördert.

Es sei ein wichtiger Schritt gewesen, den Gratis-Kindergarten einzuführen, "damit Kinder beim Schuleintritt schon richtig deutsch können, damit sie nach der Volksschule auch lesen und schreiben können". Aber wenn Kinder in einen islamischen Kindergärten gingen, wo noch dazu auch nicht deutsch gesprochen werde, sei dies abzulehnen, so Kurz.

Dort würden Kinder nicht nur "religiös abgeschottet, sondern auch sprachlich abgeschottet aufwachsen", denn das seien islamisch-tschetschenische, islamisch-türkische oder islamisch-arabische Kindergärten. Das sei "ein massives Problem für die Integration", so Kurz.

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