Die auflagenstärkste israelische Tageszeitung "Yedioth Ahronoth" glaubt, dass viele Österreicher das Dritte Reich zurückwollen.
Für die auflagenstärkste israelische Tageszeitung "Yedioth Ahronoth" ist das "pompöse Begräbnis" für Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider der Beweis dafür, "dass sich Österreich nicht geändert hat". In einem Kommentar der englischsprachigen Online-Ausgabe des Blattes, "Ynet", wird behauptet, viele Österreicher sehnten sich nach wie vor nach dem Dritten Reich zurück.
Nichts gelernt
"Nein. Viele Österreicher haben wieder
einmal unter Beweis gestellt, dass sie sich nicht geändert haben. Sie haben
bewiesen, dass sie überhaupt nichts gelernt haben und dass sie gar nichts
lernen oder sich verändern wollen", so die Meinung von "Ynet"-Autor
Noah Klieger.
"Dem Mann, der bei mehr als einer Gelegenheit seinen Landsmann, den Führer des Deutschen Reiches, gerühmt hat, wurde ein Begräbnis beschert, wie es nur Könige oder Präsidenten erhalten..." Das Blatt weist auch darauf hin, dass an dem Begräbnis hunderte Politiker, darunter auch der Bundespräsident und der Bundeskanzler, teilgenommen haben.
Zahlreiche Veteranen beim Begräbnis
Unter den tausenden
trauernden und weinenden Österreichern habe es zahlreiche Veteranen des
Zweiten Weltkriegs gegeben, "die stolz ihre Auszeichnungen zur Schau
gestellt" hätten, die sie als "fanatische Diener des Reichs
erhielten, das während der zwölf dunkelsten Jahre der Menschheitsgeschichte
von ihrem Landsmann Adolf Hitler, geboren in Braunau am Inn, geführt wurde".
Das Blatt erinnert auch daran, dass am 10. April 1938 99,7 Prozent der Österreicher "Ja" zum "Anschluss" gesagt hätten. Zehntausende Österreicher seien damals in die Reihen der SS eingetreten und unter den "herausragendsten Juden-Mördern" gewesen.
Das Haider-Begräbnis habe wieder gezeigt, wie bereits der Ausgang der Nationalratswahl vor etwa zwei Wochen, dass sich viele Österreicher weiterhin nach der Zeit vor 70 Jahren zurücksehnten.
Philosoph Sloterdijk vergleicht Haider mit Sarkozy
Der deutsche
Philosoph Peter Sloterdijk vergleicht in der neuen Ausgabe des "profil"
Jörg Haider mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Haider sei ein
"österreichischer Sarkozy, der niemals lernte, mit seinen inneren
Überschüssen umzugehen".