Kinder in Lesestudie EU-weit nur 16. Herkunft der Eltern spielt große Rolle.
Die weltweite PIRLS-Studie zur Lesekompetenz von Volksschülern stellt Österreich eine mittelmäßige Note aus: Mit 541 Punkten liegen Österreichs Schüler im Punkteschnitt der EU, landen nur auf Platz 16 von 24.
Risiko. Jedes 6. Kind (16 Prozent der Schüler) gehört am Ende der 4. Klasse zu den „Risikolesern“ und kann höchstens einfache Leseaufgaben lösen. „Inakzeptabel“ nannte Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) das Ergebnis am Dienstag.
Kinder von Akademikern bis zu 4 Lernjahre voraus
„Für uns muss es der Anspruch sein, zur Spitzengruppe zu gehören“, sagte sie zu ÖSTERREICH (siehe unten). Spitzenreiter im Ranking sind Russlands Schüler (581 Punkte). Mit Irland (567) liegt das erste EU-Land auf Platz 4. Im Vergleich zum Jahr 2011 konnte sich Österreich aber um zwölf Punkte verbessern.
Vererbung. Kinder aus Migrantenfamilien liegen im Schnitt 50 Punkte hinter einheimischen. Kinder von Eltern mit Pflichtschulabschluss erzielten sogar 96 Punkte weniger als Kinder von Akademikern, das sind bis zu vier Lernjahre. Angesichts dieser „Bildungsvererbung“ fordert Hammerschmied von der neuen Regierung, Ganztagsschulen „massivst“ auszubauen.
Hammerschmid: "Das ist nicht gut"
ÖSTERREICH: Wie können die Kinder besser werden?
Sonja Hammerschmid: Wenn wir schon im Kindergarten anfangen. Die Ganztagsschule kann zudem Defizite bestimmter Kinder ausgleichen.
ÖSTERREICH: Was halten Sie davon, die Notenvergabe wieder einzuführen?
Hammerschmid: Das ist nicht gut. Eine alternative Leistungsbeurteilung sagt mehr aus als eine Zahl.