Lobby-Skandal

Jetzt ist Strassers Rücktritt offiziell

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Strasser betrat die EU-Parlamentsvertretung durch die Hintertür.

Der Rücktritt des EU-Abgeordneten Ernst Strasser ist nun auch rechtswirksam. Strasser unterzeichnete am Donnerstag um 11.00 Uhr in der EU-Parlamentsvertretung in Wien den Antrag auf Niederlegung seines Mandats als Europaabgeordneter. EU-Parlamentskreise und das EU-Vertretungsbüro in Wien bestätigten den Schritt. Strasser betrat über den Hintereingang in das Gebäude, während davor Journalisten und Fotografen warteten.

Lobby-Skandal
Der ehemalige ÖVP-Delegationsleiter Strasser war wegen einer Bestechungsaffäre ins Schussfeld der Kritik geraten und hatte nach einiger Zeitverzögerung das Handtuch geworfen. Als Lobbyisten getarnte Enthüllungsjournalisten der britischen "Sunday Times" sollen Strasser für die Bereitschaft, Gesetzesänderungen im EU-Parlament einzubringen, 100.000 Euro in Aussicht gestellt haben. Strasser selbst wies den Vorwurf zurück. Er habe von der "dubiosen" Identität der vorgeblichen Lobbyisten gewusst, habe den Fall aber noch nicht zur Anzeige bringen können. Er sprach sich für eine restlose Aufklärung aus und betonte, dass es "weder eine Vereinbarung noch Geldflüsse zwischen ihm und der englischen Scheinfirma" gegeben habe.

Pirker folgt Strasser
Nachfolger Strassers im EU-Parlament wird der frühere Europaabgeordnete der ÖVP Hubert Pirker. Zum Nachfolger Strassers als Delegationsleiter dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein Vorgänger in dieser Funktion Othmar Karas gewählt worden. Die formelle Kür von Karas erfolgt am 5. April während der Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg.

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