Noch 25 Tage

Jetzt wird der Wahlkampf auch bei uns heiß

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Nach der US-Wahl wird jetzt auch bei uns der Wahlkampf mit aller Härte geführt.

Seit Wochen steht der Hofburg-Wahlkampf im Schatten des US-Wahlkampfs. Doch damit ist ab heute Schluss: Beide Kandidaten – Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer – steigen 25 Tage vor der Wahl am 4. Dezember voll in den Wahlkampf ein. Und der wird alles andere als ein harmloses Geplänkel:

■ Van der Bellen versucht heute Mittwoch bei Arbeitnehmern zu punkten: In der ÖGB-Zentrale werden heute rund 300 Gewerkschafter, unter ihnen die ÖGB-Granden Erich Foglar und Wolfgang Katzian, eine Rede des Professors hören. Sie sollen in den Betrieben für den Ex-Grünen-Chef mobilisieren. Themen heute: EU-Mitgliedschaft, Brexit und natürlich CETA und TTIP. Van der Bellen hatte sich in den letzten Tagen durchaus angriffslustig gezeigt – so hatte er die FPÖ und damit Hofer mit Donald Trump verglichen.

FPÖ buhlt jetzt um 70.000 "serbische Österreicher"

■ Norbert Hofer übt indes auf dem internationalen Parkett: Hatte er bisher Prag (Präsident Milos Zeman), Kroatien und Slowenien besucht, so ist jetzt Serbien an der Reihe: In Belgrad traf Hofer gestern Parlamentspräsidentin Maja Gojkovic, heute wird er von Präsident Tomislav Nikolic empfangen. Hofer sprach sich gegenüber ÖSTERREICH ausdrücklich für einen EU-Beitritt Serbiens aus. Warum er das tut, liegt auf der Hand: Die FPÖ spitzt auf die Stimmen von 70.000 serbischstämmigen Österreichern.

Während Hofer Präsidenten-like auftritt, schießen Parteichef HC Strache und Wahlkampfleiter Herbert Kickl seit Wochen aus allen Rohren gegen Van der Bellen: Zuletzt rückte Strache den Professor in die Nähe der Kommunisten … (gü)

Werden Sie wählen gehen? 69 % sind sicher, 14 % sagen: Eher ja.

Jetzt wird der Wahlkampf auch bei uns heiß
© TZOE

 

5,3 Millionen wollen wählen gehen

In der Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (800 Befragte Online &Telefon. Maximale Schwankungsbreite 4,5  %) sagen 83 %, dass sie sicher oder wahrscheinlich wählen wollen. Das sind 5,3 Mio. der 6,4 Mio. Wahlberechtigten. Hofer liegt mit 51 Prozent knapp vor Van der Bellen, der derzeit auf 49 Prozent kommt.

Wen werden Sie wählen? Hofer hat mit 51 % knapp die Nase vorne

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Hofer: "Für EU-Beitritt Serbiens"

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer im ÖSTERREICH-Interview:

ÖSTERREICH: Sind Sie als 3. NR-Präsident auf Reisen?

Norbert Hofer: Nein, sondern als Politiker Norbert Hofer, der sich für die ­Bundespräsidentschaft bewirbt. Ich will Kontakte knüpfen, die mir als Präsident nützlich sein könnten.

ÖSTERREICH: Sie treffen in Belgrad ­sogar Präsident Tomislav Mikolic. Sind Sie für ­einen EU-Beitritt Belgrads?

Hofer: Ja, denn ich glaube, das wäre der richtige Weg, um den West­balkan weiter zu stabilisieren. So ab 2021 könnte es damit ernst werden. Auch die Flüchtlinge waren ein Thema: Mein Vorschlag, Auf- fang­lager in Nordafrika einzurichten, ist hier auf große Zustimmung gestoßen. (gü)

TV-Duelle starten am 17. 11. auf oe24.TV

Für Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer beginnen im Intensiv-Wahlkampf auch wieder die TV-Duelle. Die erste Konfrontation findet am 17. November auf oe24.TV statt. Zur besten Sendezeit um 20.15 stellen sich die beiden den Fragen von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Von einer spannenden Debatte darf ausgegangen werden. Der blaue und der grün-unterstützte Kandidat polarisieren extrem und schenkten einander in den bisherigen Konfrontationen nichts.

Seit dem letzten Wahlgang sind weitere Reiz­themen wie die Reform der Mindestsicherung oder das umstrittene Handelsabkommen CETA auf den Tisch gekommen.

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