Die letzten Schul-Lockdowns gingen im Mai zu Ende. Jetzt wird um Comeback gestritten.
Wien. Es gab 3.312 positive Coronatests an unseren Schulen in nur zwei Tagen. 407 Klassen sind geschlossen. Kein Wunder, dass in vielen Familien das Zittern um Schulschließungen wieder beginnt.
Für Salzburg hat es jedenfalls VP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute Früh noch angesagt: „Ich sehe keine andere Möglichkeit.“ Haslauers Erklärung: Gehen Kinder weiter in die Schule, tragen sie die Infektionen nach Hause und stecken ihre Familie an.
Den ganzen Tag lang verhandelte man. Bildungsminister Faßmann lehnte das ab. Und verwehrte sowohl Oberösterreich als auch Salzburg die Umstellung auf E-Learning.
Mehr Masken. Der Minister schlug stattdessen strengere Corona-Maßnahmen in den Schulen vor. So sollte etwa die Maskenpflicht für alle Schulstufen, wie sie in Frankreich und Italien längst gilt, kommen. Außerdem könne die aktuelle Sicherheitsphase, in der auch geimpfte Schüler sich regelmäßig testen müssen, verlängert werden. Kompromiss: Wer daheim bleiben wolle, könne Lernplattformen nutzen.
Eltern. Die Bildungsreferenten der Länder sowie die Elternvereine meinen: „Sollte es keinen vollständigen Lockdown geben, sollte auch der Präsenzunterricht aufrechterhalten bleiben.“ Ein vollständiger Lockdown gilt freilich ab Montag in Salzburg und Oberösterreich aufgrund der Spitals-Notlage.
Immer mehr Lehrer wollen daher die Rückkehr zum Distance Learning. „Ein Ende des Zweckoptimismus“ mahnt der Sozialdemokratische LehrerInnenverein ein: „Die Schule darf als derzeitiges Hochrisikogebiet nicht ausgespart werden.“
Oberösterreich appellierte an alle: Wer die Möglichkeit hat, von zuhause per Homeschooling mitzulernen, solle das auch tun.
Rechtlich darf ein Bundesland selbstständig die Schulen sperren. Aber: Wenn ein Landeshauptmann das im Alleingang macht, dann geht das nur aus epidemiologischen Gründen. Dann wäre jedoch eine Betreuung an den Schulen verboten. Diese „Karte“ spielte Faßmann aus.