ÖSTERREICH-Interview

Kanzler Faymann bleibt hart: "Alleingang war Notwehr!"

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Kanzler betont: "Konsequente Linie bei 37.500-Richtwert bleibt" - "EU begeht historischen Fehler!"

In einem ausführlichen Interview in der morgigen Sonntag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH nimmt Bundeskanzler Faymann zur immer schärfer werdenden Kritik zahlreicher EU-Vertreter an der österreichischen Asyl-Politik Stellung - und kündigt für die Zukunft eine noch härtere Linie an: "Egal wie viele Wortmeldungen noch kommen: Österreich wird konsequent auf seiner Linie bleiben und den beschlossenen Richtwert von 37.500 Asyl-Aufnahmen einhalten. Wir können nicht alle Flüchtlinge bei uns aufnehmen - und das werde ich als Regierungs-Chef in aller Konsequenz vertreten."

Kritik an Griechenland
Der Kanzler übt scharfe Kritik an der Haltung Griechenlands: "Ich verstehe die Politik der Griechen nicht mehr. Es geht nicht, dass Griechenland wie ein Reisebüro agiert und alle Flüchtlinge weiter schickt. Griechenland hat letztes Jahr 11.000 Flüchtlinge aufgenommen, wir aber 90.000. Das darf sich nicht wiederholen."

"EU begeht einen historischen Fehler"
Genauso scharf geht der Kanzler im ÖSTERREICH-Interview mit der EU-Kommission ins Gericht: "Die EU begeht einen historischen Fehler, wenn sie in der Flüchtlingsfrage keine gemeinsame Lösung findet." Faymann verteidigt vehement die Obergrenze für 37.000 Flüchtlinge, die er weiter "Richtwert" nennt: "Wenn alle EU-Staaten unsere Quote gemessen an ihrer Bevölkerungszahl einführen würden, könnte Europa Platz für 2 Millionen Flüchtlinge schaffen."

Kanzler: Alleingang reine Notwehr
Der Kanzler überrascht im ÖSTERREICH-Interview mit der Aussage: "Unser Alleingang ist reine Notwehr, auch ein Hilferuf. Wir wollen eine europäische Lösung, aber es gibt so viele unerfüllte Beschlüsse in der EU-Kommission, dass ich zur Überzeugung gekommen bin, selbst handeln zu müssen."

Für Aufsehen könnte auch die Aussage des Kanzlers zur Zukunft der deutschen Asyl-Politik sorgen. Faymann in ÖSTERREICH: "Ich bin überzeugt, Deutschland wird sich auch in unsere Richtung entwickeln, weil es anders nicht mehr geht."
 

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