ÖAAB-Generalsekretärin attackiert Kanzler in der Uni-Debatte.
In der eigenen Partei gilt die Generalin des ÖVP-Arbeitnehmerbundes als Top-Favoritin für die Nachfolge Hahns im Wissenschaftsministerium. Profilieren kann sich die Uni-Professorin in der aktuellen Bildungsdebatte. . Beatrix Karl über ihre Job-Ambitionen und wie sie die Unis retten will.
ÖSTERREICH: Sie werfen dem Kanzler einen Zickzackk-Kurs in der
Frage der Zugangsbeschränkungen an Unis vor.
Beatrix Karl:
Er hat sich zuerst mit den Studierenden solidarisch erklärt, sich dann für
Zugangsbeschränkungen ausgesprochen und wieder einen Rückzieher gemacht. Wir
freuen uns aber, dass sich die SPÖ Zugangsbeschränkungen nicht mehr
verschließt.
ÖSTERREICH: Wie stehen Sie dazu?
Karl:
Zugangsbeschränkungen halte ich für ein gutes Instrument, um Probleme in den
Massenstudien in den Griff zu bekommen.
ÖSTERREICH:
Bestehende Schranken reichen aus?
Karl: Nein. Das zeigt ja die
momentane Situation in den Massenstudien.
ÖSTERREICH:
Studenten fordern freien Bildungszugang und mehr Geld. Ist das ein
Widerspruch?
Karl: Freien Bildungszugang gibt es. Es ist aber
nicht der richtige Ansatz, vollkommen freien Hochschulzugang zu fordern,
weil dabei die Qualität auf der Strecke bleibt. Es ist nicht der
richtige Ansatz, freien Hochschulzugang zu fordern, weil er nicht die
notwendige Qualität bietet, die wir uns von Hochschulen erwarten.
ÖSTERREICH:
Und Studenten sollen sich die Qualität über Gebühren finanzieren..
Karl:
Studiengebühren haben ja auch andere Qualitäten. So ist , etwa die bei der
Zahl jener Studenten gesunken, die keine Prüfungen absolvieren., die keine
Prüfungen ablegen. Sie ist in der Phase der Studiengebühren stark gesunken.
ÖSTERREICH:
Was gratis ist, kann nichts wert sein?
Karl: Das Studium bekommt
eine andere Qualität, wenn es von Studenten mitfinanziert wird.
ÖSTERREICH:
Sie gelten als Top-Favoritin für das Wissenschaftsressort. Wollen Sie
Ministerin werden?
Karl: Ich bin im Moment ÖAAB-Generalsekretärin
und habe vor, in diesem Posten zu bleiben.
ÖSTERREICH: Und
wenn ein Angebot kommt?
Karl: Bis jetzt kam keines.
ÖSTERREICH:
Aber Sie würden es nicht ausschließen?schließen es nicht aus?
Karl:
Was kann man im Leben schon ausschließen.