Noch-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky zog am Dienstag eine durchaus positive Bilanz ihrer Amtszeit.
Kdolsky war in ihrer Amtszeit nicht gerade für leise Auftritte bekannt, ein leiser Abtritt ist offensichtlich auch ihre Sache nicht. So hat sie am Dienstag zu einer "Bilanztagung" geladen, bei der Sektionschefs, Player im Gesundheitswesen und nicht zuletzt sie selbst ein Resümee über die vergangenen zwei Jahre zogen. Dieses fiel naturgemäß nicht schlecht aus: "Ordentlich", so Kdolskys eigene Bewertung ihrer Arbeit. Anders machen würde die ehemalige Spitalsmanagerin - auch wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte - nichts, wie sie am Rande der Tagung meinte.
"Bewusstseinsänderung mit Gesundheitsreform"
So
glaubt die scheidende Ministerin in Sachen Gesundheitsreform eine
Bewusstseinsänderung eingeläutet zu haben, wie sie sinngemäß erläuterte.
Dass die von ihr angepeilten Reformmaßnahmen letzlich gescheitert sind,
erklärt sie mit den eingeschränkten Kompetenzen des Ressorts. Bedauern
äußerte sie darüber, dass im neuen Koalitions-Pakt "Mut fehlt, heiße Eisen
anzupacken". Die Regierung müsse bei der Kassensanierung "dran bleiben" und
Strukturveränderungen angehen anstatt "nur Geld ins System nachzupumpen".
Auch die Qualitätssicherung im niedergelassenen Bereich müsse in Angriff
genommen werden, forderte sie erneut. Als Beispiele ihrer Errungenschaften
nannte die Ministerin unter anderem das flexible Kinderbetreuungsgeld, das
Tiertransportgesetz sowie das Präventionsgesetz.
Kritik an Medien
Kdolsky, die nach einem anfänglichen
Popularitätshoch wegen eigenwilliger Medienauftritte und Interviews zu
Details aus ihrem Privatleben scharf kritisiert wurde, fühlt sich nach wie
vor unfair behandelt. Die Medien hätten ihre "Offenheit und Ehrlichkeit"
nicht verstanden, glaubt sie. Society-Events habe sie nie besucht, ihre
Teilnahme am Life-Ball sei ihre Verpflichtung als Gesundheitsministerin
gewesen, verteidigte sie sich erneut. Nach dem Motto "Ich bin ich" bereue
sie ihr Vorgehen jedenfalls nicht, betonte sie. Dementsprechend rät sie auch
ihrem Nachfolger "Ecken und Kanten zu zeigen". Zu ihrer eigenen beruflichen
Zukunft wollte sie keine Angaben machen.