Griss-Anhänger feiern trotz knappen Scheiterns.
Während FPÖ und Grüne den Einzug ihrer Kandidaten in die Stichwahl feierten, herrschte am Sonntagabend bei SPÖ und ÖVP Katerstimmung. Am ehesten nach Party zumute war offenbar noch den Unterstützern von Irmgard Griss - trotz des knappen Ausscheidens ihrer Kandidatin.
Keine Party-Stimmung
In der Parteizentrale der SPÖ in der Löwelstraße hat nach dem schlechten Ergebnis von Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer am Sonntagabend keinerlei Feierlaune geherrscht. Die Parteigranden zogen sich unter Ausschluss der Medien zur Beratung zurück, in der Wahlzentrale waren sonst nur noch einige Journalisten, aber keine SPÖ-Funktionäre anwesend. Offizielle Wortmeldungen waren keine mehr geplant.
Bei der ÖVP waren der Wahlniederlage zum Trotz zwar zahlreiche Funktionäre und Sympathisanten in die Parteizentrale neben dem Rathaus gekommen, um bei Spritzer, Bier und Kaiserschmarren das Wahlergebnis zu besprechen. Spitzenkandidat Andreas Khol und Parteichef Reinhold Mitterlehner wurden bei kurzen Auftritten auch artig beklatscht. Partystimmung kam aber auch hier nicht auf.
Zwar weniger Gäste als noch bei der Hochrechnung, aber immer noch über 100, waren am Abend bei der Wahlparty von Irmgard Griss im schicken Heuer am Wiener Karlsplatz. Vorwiegend junge Anhänger feierten trotz des knappen Ausscheidens ihrer Kandidatin in entspannter Atmosphäre. Applaus brandete noch einmal auf, als Griss selbst gegen 20.30 Uhr die Party beehrte. NEOS-Chef Matthias Strolz, der im Personenkomitee der unabhängigen Kandidatin war, gratulierte zum Achtungserfolg.
Richard Lugner kehrte nach seinen Medienauftritten in der Hofburg wieder zurück in die Lugner City. Für ihn und sein Team stand noch ein gemeinsames Abendessen unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. Feierstimmung gibt es bei Lugner ebenfalls nicht: Nach seinem Achtungserfolg vor 18 Jahren mit fast 10 Prozent der Stimmen votierten dieses Mal nur 2,3 Prozent für ihn.