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Erste Auslandsreise

Kneissl reiste mit Zug nach Bratislava

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Außenministerin kündigt Reise in die Türkei an: "Wunsch nach Neustart"

Außenministerin Karin Kneissl ist am Dienstag in der Früh mit dem Regionalexpress zu ihrer ersten Auslandsreise aufgebrochen. Zahlreiche Journalisten und Fernsehteams begleiteten die Außenministerin nach Bratislava-Petrzalka. "So etwas haben wir hier noch nicht gehabt", hieß es aus Diplomatenkreisen angesichts des großen Medieninteresses.

Dass die erste Reise nach Bratislava ging, habe nichts mit der Visegrád-Mitgliedschaft des Landes zu tun, betonte Kneissl erneut. Sondern, es habe mit der Nähe zu tun. Die Slowakei sei ein Nachbarstaat, mit dem Österreich viel verbinde und war als 1. Auslandsreise eines Außenministers noch nie dran. "Wien und Bratislava sind die weltweit am nächsten gelegenen Hauptstädte", sagte Kneissl.

Ticket um 10 Euro

Das Verkehrsmittel Zug wählte Kneissl "nicht aus Spargründen", wie sie erklärte. Es handle sich auch "nicht um einen Wettlauf mit dem Kanzler", antwortete sie auf eine Journalistenfrage, weil Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bisher Economy-Klasse fliegt. Die Reise mit dem Zug sei "einfach praktisch". Sie selbst kenne den Regionalzug nach Bratislava sehr gut, sie benutze ihn seit 20 Jahren.

In Bratislava wurde Kneissl vom slowakischen Außenamts-Staatssekretär Ivan Korcok empfangen. Korcok betonte, dass er vor allem bilaterale Themen mit Kneissl besprechen wolle. "Es ist ein außergewöhnliches Jahr für die Slowakei", so Korcok unter Verweis darauf, dass Kneissl nicht von ihrem Amtskollegen Miroslav Lajcak empfangen wurde. Lajcak ist für ein Jahr Vorsitzender der UNO-Generalversammlung in New York und hat in der Zeit die Agenden seinem Stellvertreter übertragen. Da Lajcak am Dienstag aber zufällig in Bratislava ist, wird Kneissl ihn informell treffen. Sie will mit ihm bei einem Mittagessen UNO-Themen besprechen. Wichtig sei ihr, den UNO-Standort Österreichs zu stärken, hieß es. Kneissl wird außerdem mit Staatspräsident Andrej Kiska zusammenkommen.

Kneissl kündigte auf der Fahrt nach Bratislava bereits ihre nächsten Reisen an, die sie als "Ost-West-Wechselspiel" bezeichnete. Kommende Woche werde sie ihren Amtskollegen Angelino Alfano in Rom treffen und am 18.1. das derzeitige EU-Vorsitzland Bulgarien besuchen. Ende Jänner ist eine Reise in die Türkei geplant. Sie habe mit Außenminister Mevlüt Cavusoglu ein "sehr sympathisches Telefonat" geführt. Es gebe auf beiden Seiten den "Wunsch nach einem Neustart", sagte Kneissl gegenüber der APA.
 

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