Der neue Kanzler zieht ins legendäre Kreisky-Zimmer – und sendet damit klare Signale.
Kurz im Kreisky-Zimmer. Der neue Kanzler Sebastian Kurz sendet auch bei der Wahl seines Büros Signale aus: Während seine Vorgänger von Schüssel bis Kern 16 Jahre lang im Metternich-Zimmer amtierten, zog Kurz ins Bruno-Kreisky-Zimmer. Dort ist es zwar eher finster – Oswald Haerdtl täfelte es nach dem Zweiten Weltkrieg mit dunklem Holz. Kurz setzte aber ein klares Zeichen und empfing in Kreiskys ehemaligem Allerheiligsten gleich am ersten Amtstag die israelische Botschafterin Talya Lador-Fresher. „Ich habe mich für dieses Zimmer entschieden, weil das ursprünglich das Zimmer des Bundeskanzlers war, und es ist ein Ort mit viel Geschichte“, so Kurz zur Bild. Und: „Ich habe mich noch nicht eingerichtet, alles ist noch in Kisten verpackt, und ich werde das zwischen den Feiertagen auspacken, ist aber nicht viel.“
Blümel im Metternich-Zimmer. Im Metternich-Zimmer – mit Balkon in Richtung Volksgarten – amtiert jetzt Kurz’ Vertrauter Gernot Blümel. Der Raum ist hell. Hier saß bis 1848 der legendäre, umstrittene Staatskanzler Metternich.
Strache im Palais. Mondän das Büro von Vizekanzler HC Strache. Er hat ein Palais, das Dietrichstein. Muss man zum Vizekanzler, ist ein Saal zu durchmessen – Dimension Reitschule. Hier steht auch der größte Arbeitstisch des Landes (für Konferenzen mit den Beamten). Das Büro selbst ist auch riesig. Trotzdem hat es der FPÖ-Chef nicht leicht: Bis aufs Klopapier hatten die Beamten von Thomas Drozda (SPÖ) alles abtransportiert. Als Strache am Montag das Büro übernahm, gab es weder Computer noch Wassergläser. (gü)