24 Stunden nach Rücktritt

Kurz-Besuch im Merkel-Chaos

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'Mutti is kaputti' titelte die 'Daily Mail' über Merkels Rücktritt. Merkel selbst versuchte 'Business as usual'.

Kanzlerin Angela Merkel (64) sorgte mit ihrem Rücktritt auf Raten weltweit für Schlagzeilen: Anfang Dezember werde sie, wie berichtet, nach 18 Jahren als CDU-Chefin abtreten, sagte sie. Als Kanzlerin will sie aber bleiben. Bis zur nächsten Bundestagswahl 2021: „Ich wurde nicht als Kanzlerin geboren“, argumentierte die mächtigste Frau Europas in ihrer historischen Rede im Konrad-Adenauer-Haus am Montag: „Jetzt ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.“

Kaum jemand in Deutschland glaubt allerdings, dass Merkel tatsächlich bis 2021 durchhalten wird: „Ich kann mir das nicht vorstellen“, formuliert Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt: „Mit ihrem Rücktritt als CDU-Chefin hat sie vorerst zwar Druck aus dem Kessel genommen und sich einige Zeit gekauft.“ Im zweiten Quartal 2019 werde sie wohl auch als Kanzlerin gehen, glaubt Poschardt: „Ich glaube nicht, dass die Koalition (CDU, CSU, SPD) länger hält.“

Merkel: Sie arbeitet weiter, als wäre nichts passiert

erkel hingegen zeigt sich von den wilden Machtkämpfen um ihre mögliche Nachfolge (siehe Kasten unten) nach außen hin völlig unbeeindruckt. Bereits am Tag 1 nach dem Politbeben empfing sie Kanzler Sebastian Kurz und elf Staats- und Regierungschefs zur Afrikakonferenz in Berlin. Gesprochen wurde über Investitionen auf dem Kontinent. Elf afrikanische Staats- und Regierungschefs kamen auf Einladung der deutschen Kanzlerin nach Berlin.

Kurz bereitete seinen ­Afrikagipfel in Wien vor

Kurz sprach in Berlin auch mit den Präsidenten von Ägypten und Tunesien, Abdel Fattah al-Sisi und Beji Caid Essebsi. Die Treffen sollten der Vorbereitung des EU-Afrika-Forums im Dezember in Wien dienen. Im Gegensatz zu Vizekanzler Strache, der den Merkel-Teilrückzug mit einem „Zeit wird’s“-Posting beklatscht hat, hielt sich Kurz auffallend zurück. Bis zu seinem Treffen mit Merkel am Dienstagnachmittag hat Kurz die Ankündigung Merkels noch nicht kommentiert.

Flutopfer

Am späten Nachmittag flog Kurz schließlich von Berlin nach Klagenfurt. Dort sprach er zunächst mit der Landespolizeidirektorin und dem Landesfeuerwehrkommandanten über die Hochwasser-Katastrophe, ehe es weiter zum Landesparteitag ging.
 

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