vlcsnap-2018-03-06-08h45m25s654.png

Kurz lädt Franziskus ein

Papst soll Salzburg besuchen

Teilen

Papst Franziskus empfing den Kanzler zur Privataudienz und lobte seine Migrationspolitik.

Eine halbe Stunde Vieraugengespräch war geplant, geworden sind es fast 45 Minuten. Sebastian Kurz traf den Papst in der Vatikanischen Bibliothek: „Es war ein sehr beeindruckendes Gespräch, ein erhebender Moment. Der Papst ist ein fröhlicher, sehr gewinnender Mensch, charismatisch und herzlich“, so Kurz sichtlich bewegt. Der Heilige Vater, der auch gut Deutsch spricht, redete italienisch.

Kurz sprach über die Pläne der Regierung und die besondere Rolle Österreichs in der Flüchtlingskrise: „Seine Position in der Migrationsfrage, habe ich sehr positiv wahrgenommen, sie deckt sich mit unserer“, so Kurz zu ÖSTERREICH. „Vor Ort helfen und Lebensbedingungen verbessern. Staaten sollen aber nur so viele Migranten aufnehmen, wie sie integrieren können“, umriss Franziskus sein Idealbild. Gerade in diesem Punkt müssten Staaten klug agieren, und Österreich habe dies getan, lobte der Papst.

Kurz & Haslauer luden den Papst nach Salzburg ein

Kurz zeigte sich von seinem ersten direkten Gespräch mit dem Heiligen Vater tief beeindruckt: „Er stellt in seiner Arbeit den Mensch in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. In diesem Sinne muss er ein Vorbild für uns alle sein. Wir Politiker müssen daran ar­beiten, dass es den Menschen besser geht“, so Kurz.

Mit in der Delegation beim Papst war auch Salzburgs ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Gemeinsam luden sie schließlich Franziskus zu einem Besuch in Österreich ein. Anlass ist das 200-jährige Jubiläum von Stille Nacht: „Das Lied ist eine Friedensbotschaft, wird von 2,4 Milliarden Menschen in 300 Sprachen auf der ganzen Welt gesunden“, so Haslauer zu ÖSTERREICH. Deshalb wäre es schön, wenn Franziskus nach Salzburg kommen könnte.

Karl Wendl, Rom

Kanzler Kurz trifft den Papst

Kurz: "Ein fröhlicher, sehr beeindruckender Mensch"

oe24.tv: War das Gespräch mit Papst Franziskus ein Höhepunkt Ihres Lebens?

Sebastian Kurz: Wie Sie sich vorstellen können, war das sehr bewegend für mich. Der Heilige Vater hat sich ausführlich Zeit genommen für das Gespräch. Wir haben natürlich über die Situation in Österreich, auch über die Pläne unserer Regierung gesprochen. Und er hat ein bisschen Einblick gegeben in die Veränderungen, die er gerade in der Kirche losgetreten hat. Thema war auch, was wir als Europa tun können, um die Lebensbedingungen der Menschen in Afrika und ärmeren Teilen dieser Welt zu verbessern.

oe24.tv: Über welche Veränderungen in der Kirche hat er Ihnen Einblick gegeben?

Kurz: Ich glaube, insbesondere sein Einsatz für die Ärmsten dieser Welt und die Randgruppen der Bevölkerung, das ist etwas, was uns allen Vorbild sein sollte, und es ist, glaube ich, ein guter Weg, den er hier eingeschlagen hat.

oe24.tv: Wurde auch über Syrien konkret gesprochen?

Kurz: Wir haben über internationale Krisenherde gesprochen. Aber auch über Themen, wo wir als kleines neutrales Land uns schon länger einsetzen und auf einer Seite mit dem Vatikan stehen. Insbesondre, wenn es um Abrüstung geht und den Kampf gegen Atomwaffen.

oe24.tv: Wie haben Sie denn den Papst persönlich erlebt?

Kurz: Eine sehr beeindruckende Persönlichkeit und ein sehr fröhlicher Mensch.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten